Stratosphärensprung, High-Heel-Rennen und Ketchupschlürfen: Mehr als 4000 Rekorde sind im neuen Guinness-Buch aufgelistet, das am Donnerstag erscheint.

Hamburg. Es war ohne Zweifel der aufsehenerregendste Weltrekord des vergangenen Jahres: der Stratosphärensprung von Felix Baumgartner. Aus 39 Kilometern Höhe war der Österreicher am 14. Oktober 2012 mit teils mehr als 1340 Kilometern pro Stunde in die Tiefe gerauscht.

Wen wundert es da, dass Baumgartner zu den Superstars des neuen Guinness-Buchs der Rekorde zählt, das an diesem Donnerstag in die Buchläden kommt und für das der Verlag die Bestleistungen aus aller Welt wieder äußerst medienwirksam in Szene gesetzt hat. Gleich zwei Seiten widmet die neue Ausgabe dem Extremsportler, dessen Sprung von dem Getränkehersteller Red Bull gesponsort worden war.

Aber längst nicht nur derart spektakuläre Rekorde haben es in diesem Jahr ins Buch geschafft: Insgesamt mehr als 4000 sportliche, skurrile und fast unglaubliche Bestleistungen sind in der neuen Ausgabe aufgelistet – darunter mehr als 90 aus Deutschland. Benedikt Weber etwa stellte einen Rekord im Ketchupschlürfen auf. In 32,37 Sekunden leerte er mit Hilfe eines Strohhalms eine mit fast 400 Gramm gefüllte Ketchupflasche.

100 Meter in 14,5 Sekunden – mit Stilettos

Julia Plecher schaffte einen neuen Rekord auf High-Heels. Sie lief in Rust in Baden-Württemberg mit Stilettos 100 Meter in 14,5 Sekunden. Eine unglaubliche Leistung: Die schnellste Frau der Welt, die 1998 verstorbene Florence Griffith-Joyner, schaffte die Distanz in 10,49 Sekunden – in flachen Sportschuhen wohlgemerkt.

Mit einem waghalsigen Auftritt hielt der Australier Chayne Hultgren die Zuschauer seines geglückten Rekordversuchs in Atem. Er fing beim Jonglieren auf einem Einrad in Peking achtmal eine Kettensäge – und das, ohne sich dabei zu verletzen.

Und wie nur passen 20 Menschen in einen Smart? Cheerleader in den USA haben bewiesen, dass es geht. In Los Angeles quetschten sich 20 sehr gelenkige Mitglieder eines Cheerleading Teams in den Kleinwagen und stehen damit nun im „Guinness World Records 2014“ (19,99 Euro), wie das Buch offiziell heißt.

Die meisten Rekordversuche missglücken

Aber auch Tieren glückten neue Rekordversuche: Zum Beispiel der Zwergziege Happie. Sie sprang in Florida auf ein Skateboard und legte damit 36 Meter in 25 Sekunden zurück.

Die Jagd nach Rekorden ist ungebrochen. Rund 50.000 Rekordversuche wurden in der vergangenen Saison angemeldet, gut 4000 schafften es letztlich ins Buch.

Das erste Guinness-Buch der Rekorde wurde 1955 veröffentlicht. Heute erscheint es in mehr als 100 Ländern und wird in 20 Sprachen übersetzt. In Deutschland wurden 2012 rund 283.000 Exemplare von der damals aktuellen Ausgabe verkauft, weltweit sind es jährlich mehr als 2,7 Millionen Stück.