Hamburg. Menschen mit Behinderung mussten in den alten Alsterdorfer Anstalten bis in die 1970er-Jahre unter zum Teil menschenunwürdigen Verhältnissen leben. Bis zu 44 Bewohner wohnten in überfüllten maroden Baracken mit nur einer Badewanne und zwei Duschen. Häufig kam es zu Misshandlungen, Isolierungen und überhöhter Gabe von Psychopharmaka. Im Auftrag der Evangelischen Stiftung Alsterdorf untersuchten die Kulturwissenschaftlerinnen Gerda Engelbracht und Andrea Hauser die Zustände in den Anstalten nach 1945. Am Dienstag wird die Stiftung ihre Studie als Buch vorstellen. „Es geht darum, aus der Vergangenheit zu lernen und die richtigen Konsequenzen zu ziehen“, sagt Birgit Schulz, Vorstand der Stiftung Alsterdorf.