Was soll man tun, wenn man den Lotto-Rekordgewinn von 46 Millionen Euro gewinnt? Die Lottogesellschaft rät: Auf das Geld warten, schweigen – und ein neues Bankkonto eröffnen.

Wiesbaden. Ein Hesse hat mit 46 Millionen Euro den bislang höchsten deutschen Lotteriegewinn überhaupt erzielt – doch sein Glück über den geknackten Eurojackpot sollte er nicht herausschreien. „Einer der wichtigsten Ratschläge ist, das geheim zu halten“, sagte die Sprecherin von Lotto Hessen, Dorothee Hoffmann. Am Sonntag war aber nicht einmal klar, ob der Gewinner selbst schon von seinem Glück wusste.

Einen Kontakt zwischen der Lotteriegesellschaft und dem Rekord-Gewinner gab es am Wochenende nicht. „Aber vielleicht hat er es schon selbst gemerkt, sagte Hoffmann. Verloren gehen kann der Gewinn nicht. Dank der Kundenkarte des Spielers ist seine Identität bekannt. Er ist etwa Mitte 30 und spielt im Rhein-Main-Gebiet.

„Er muss eigentlich gar nichts tun, außer auf das Geld zu warten und sich zu überlegen, wie er es ausgibt“, sagte Hoffmann. Ausschau nach einem Gewinnboten mit einem besonders dicken Köfferchen muss im Rhein-Main-Gebiet aber niemand halten. Nur Gewinne bis 8000 Euro zahlt die Lotteriegesellschaft bar aus. Kommt kein Kontakt zustande, fließen die 46 Millionen Euro auf das über die Kundenkarte bekannte Konto des Gewinners. Die Lotteriegesellschaft will ihn aber Anfang der Woche anrufen, um zu gratulieren und Tipps zu geben.

Der erste Kontoauszug nach der Überweisung dürfte dann ein ungewohnter Anblick sein: Der Rekordgewinn beträgt 46 079 338,80 Euro. Es ist der größte geknackte Jackpot der deutschen Lotteriegeschichte und der höchste Einzelgewinn. Als einzelner Spieler hielt bislang ein 41 Jahre alter Krankenpfleger aus Nordrhein-Westfalen den Rekord. Er hatte 2006 beim klassischen „6 aus 49“ 37,7 Millionen Euro gewonnen.

Die Zahlen für den neuen Rekord wurden im hohen Norden ermittelt. Der hessische Glückspilz war bei der Ziehung am Freitagabend in Helsinki der Einzige, der alle Zahlen des Eurojackpots richtig getippt hatte. Gezogen werden bei der seit März 2012 angebotenen Lotterie einmal 5 aus 50 sowie 2 aus 8 Zahlen. Getippt werden kann auf den Eurojackpot in 14 Ländern mit knapp 243 Millionen Einwohnern.

Nur drei Minuten dauerte es, bis die Ziehungsgeräte „Venus“ und „Pearl“ aus ihren durchsichtigen Trommeln die sieben gelben Kugeln ausgespuckt hatten. Dann war dem Hessen gelungen, was nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:59 Millionen eintritt: Er hatte richtig auf die Zahlen 8, 19, 22, 32, 40 sowie 1 und 8 getippt.

Die neuen finanziellen Freiheiten des Multimillionärs sind jetzt so groß, dass er etwa beim bislang teuersten Transfer der deutschen Bundesligageschichte von Javi Martínez zu Bayern München (40 Millionen Euro) hätte mithalten können. Und Angela Merkel müsste weit über 200 Jahre Kanzlerin sein, um so viel zu verdienen, wie der Hesse gewonnen hat.

Das Finanzamt muss der neue Mega-Reiche übrigens erstmal nicht fürchten. „Der Gewinn ist steuerfrei“, sagte Hoffmann. Die fällige Lotteriesteuer sei schon bezahlt, sie werde auf den Einsatz erhoben.

Trotzdem sollte der neue Multi-Millionär selbst gegenüber seiner Bank auf Diskretion achten, empfiehlt die Lotteriegesellschaft. Ihr zweitwichtigster Rat – nach Verschwiegenheit – lautet darum: ein neues Konto zu eröffnen, wie Hoffmann sagt: „Und zwar bei einer großen und für den Gewinner neuen Bank, bei der so ein Betrag nicht auffällt.“