Die Playback-Vorwürfe gegen den Popstar rund um ihren Auftritt bei der Amtseinführung von US-Präsident Barack Obama schlagen hohe Wellen.

Washington. Nach dem zunächst vielgelobten Auftritt der Sängerin Beyoncé bei der feierlichen Amtseinführung von US-Präsident Barack Obama sorgen Playback-Vorwürfe in den USA für Wirbel. Die 31-Jährige habe die Nationalhymne nicht live gesungen, berichteten zahlreiche US-Medien am Dienstag unter Berufung auf eine Sprecherin der US-Marineband, die gemeinsam mit der Sängerin aufgetreten war. „Die ganze Musik für die Zeremonie wird vorher aufgenommen, weil an dem Tag so viel schiefgehen kann“, wurde die Sprecherin beispielsweise in der „New York Post“ zitiert. „Kurz vor Beginn sind wir informiert worden, dass Beyoncé den aufgenommenen Song benutzen würde.“ Beyoncé äußerte sich zunächst nicht.

Die Sängerin hatte am Wochenende Fotos im Internet veröffentlicht, auf denen sie in einem Aufnahmestudio zu sehen ist. Auf einem Bild ist auch ein an einem Mikrofon befestigtes Notenblatt der Nationalhymne zu erkennen. Per Nachrichtendienst Twitter äußerten sich binnen kürzester Zeit nach dem Auftauchen der Playback-Vorwürfe hunderte Menschen, viele davon enttäuscht. „Ihr Auftritt war genauso gedopt wie Lance Armstrongs Fahrt durch die französischen Alpen“, lautete ein kritischer Kommentar mit Blick auf die Doping-Beichte des früheren Radprofis. Eine andere Twitter-Nutzerin schrieb: „Ich bin ziemlich fertig, dass Beyoncé Playback gesungen hat.“

Die Nachricht sei „schockierend“, schrieb auch das Boulevard-Blatt „New York Post“. Andere Medien verteidigten die Sängerin. Playback sei bei großen öffentlichen Auftritten nicht unüblich, gerade auch wenn es sehr kalt sei wie bei der Amtseinführung am Montag. „Lasst die Lady in Ruhe“, schrieb das „Forbes“-Magazin. „Es war trotzdem eine wunderbare Darbietung unserer Nationalhymne.“ Und auch CNN-Moderator Piers Morgan stellte sich bei Twitter hinter Beyoncé: „Egal ob Playback oder nicht, Beyoncé hat die Nationalhymne besser gesungen, als jeder andere, den ich je gehört habe“.