Die First Lady ist nicht die erste Prominente, die mit einer veränderten Frisur eine Flut von Kommentaren auslöst. Barack gefällt‘s.

Berlin. Hillary Clinton hat ein Leben lang nach der richtigen Frisur gesucht. Das hat sie in ihrer Biografie zugegeben. Kurz vor dem Ruhestand als Außenministerin ließ sich die 65 Jahre alte Ex-First-Lady einfach die Haare wachsen, was eine Flut von Kommentaren auslöste. Warum die Leute so sehr auf ihre Frisur schauen, kann Clinton nicht erklären. „Es fasziniert mich, dass die Leute da so neugierig sind“, sagte sie in einem Fernsehinterview. Wenn Prominente ihre Frisur ändern, kann das Nachrichtenwert haben. Jüngstes Beispiel: Michelle Obama, deren Stirn jetzt von einem Pony bedeckt wird.

Das öffentliche Interesse an neuer Haarpracht konnte auch schon Boris Becker bemerken: Die „Times“ verglich ihn 2003 mit einem Hamster nach einem Stromschlag. Bei Barack Obama zählten die Reporter, wie lange es dauerte, bis er in seiner ersten Amtszeit als Präsident grau wurde: 44 Tage.

Vor etwa sechs Jahren versetzte Ursula von der Leyen die Fotografen der Hauptstadt in Aufregung: Der Zopf war ab. Beziehungsweise genauer hingeguckt: Die Hochsteckfrisur war verschwunden. Mit den kürzeren Haaren sah die damalige Familienministerin auf einmal nicht mehr aus wie eine Cello-Lehrerin. Höchst aufmerksam wurde die Frisur-Findung bei Angela Merkel beobachtet. Eine ganze Generation von Kabarettisten zehrte davon.

„Stellen Sie sich diese Frage: Wie seltsam wäre es, wenn Sie Ihre Haare ändern und das ist in den Nachrichten?“, spottet der amerikanische Radiosender NPR nach dem neuen Look von Michelle Obama. Die „Vanity Fair“ ordnet die First Lady in eine Art Stammbaum ein: mit Stilvorbildern wie Brigitte Bardot, Jane Birkin, Anna Wintour, Carly Rae Jepsen und Taylor Swift. „Super süß, Michelle O.!“, so das Magazin. Und Barack Obama selbst kürt die Frisur im Scherz zum wichtigsten Event des Wochenendes. „Ich liebe ihren Pony“, findet der Präsident. „Sie sieht gut aus. Sie sieht immer gut aus.“

Fernab vom Weißen Haus stellt Udo Walz mit Kennerblick fest: Michelle Obama trägt einen in sich gestuften Pagenkopf. Locken bändigen: Das geht laut Walz mit Hilfe von Keratin-Mittel und Glätteisen. „Sie ist eine sehr attraktive Frau, ich finde, das passt fantastisch zu ihr“, sagt der Berliner Promi-Friseur über die Wandlung der 49-Jährigen. „Was die First Lady macht, wird schon ein Trend.“ In Sachen Pagenkopf hinkt Amerika Deutschland ausnahmsweise hinterher. „Bei uns ist das nicht neu.“ Und wann ändern Frauen ihre Frisur? „Immer, wenn sich etwas im Leben ändert.“ Das ist auch nicht ganz neu.