Für Edelsteine zahlen Liebhaber bei Juwelen-Auktionen Millionenbeträge. Auch Anleger investieren in Schmuck. Die Auktionen bringen Rekorde.

Genf. Für einen seltenen Diamanten ist bei den Genfer Herbstauktionen bedeutender Juwelen erneut ein Karat-Rekord erzielt worden. Einen 10,48 Karat schweren naturblauen Edelstein – einen sogenannten „Fancy Deep Blue“ – versteigerte am Mittwochabend das Auktionshaus Sotheby’s für 10,86 Millionen Dollar (8,42 Millionen Euro). Dies sei ein Rekordpreis pro Karat (0,2 Gramm) für einen naturblauen Diamanten im Briolette-Schliff, teilte Sotheby’s am Donnerstag mit.

Das Auktionshaus erzielte für den tropfenförmig und besonders facettenreich geschliffenen Stein das Dreifache des höchsten Schätzpreises. Ersteigert wurde der Edelstein vom britischen Juwelierhändler Laurence Graff, der 1960 in London das Unternehmen Graff Diamonds gegründet hatte. Der Sotheby’s-Konkurrent Christie’s hatte am Dienstag den berühmten Erzherzog-Joseph-Diamanten (76,02 Karat) für knapp 21,5 Millionen Dollar versteigert und damit einen Rekordpreis pro Karat in der Kategorie der kristallklaren farblosen Diamanten erzielt.

Zu den begehrtesten Stücken der Sotheby’s-Auktion gehörte ein mit Perlen und Diamanten besetzter Armreif von Cartier, der einst der spanischen Königin Victoria Eugenia gehörte. Er wurde für 3,46 Millionen Dollar versteigert – mehr als das Vierfache der Mindestschätzung.

Insgesamt wechselten bei den Genfer Juwelen-Auktionen von Sotheby’s im Frühjahr und Herbst Schmuckstücke für 192,9 Millionen Dollar den Besitzer. Christie’s hatte am Vortag einen Gesamterlös seiner beiden Auktionen von 195,2 Millionen Dollar gemeldet.

Nach Ansicht von Experten bestätigen die Ergebnisse eine anhaltend hohe Nachfrage nach Edelsteinschmuck, wenn er höchste Qualität und zugleich historische Bedeutung aufweist. Für herausragende Diamanten und andere Edelsteine seien „intensive“ Gebote aus zahlreichen Ländern der Welt eingegangen, sagte David Bennett, Chef der Juwelen-Abteilung von Sotheby’s für Europa und den Nahen Osten.