Die Potsdamer Klinik sucht weiter nach der Ursache der Verbreitung der multiresistenten Darmkeimen auf der Frühchenstation.

Potsdam. Auf der Station für frühgeborene Kinder in der Potsdamer Ernst von Bergmann Klinik sind keine weiteren Patienten von dem Darmkeim Enterobacter cloacae befallen. Routinemäßig vorgenommene Abstriche hätten gezeigt, dass keine weiteren Kinder den Darmkeim auf der Körperoberfläche tragen, sagte eine Sprecherin der Klinik am Mittwoch. Die sechs Frühgeborenen, die seit Ende Oktober den Erreger aufweisen, seien weiterhin ohne Infektion.

Derweil sucht die Klinik weiter nach der Ursache für die Verbreitung der nicht multiresistenten Keime auf der Station. Nach Angaben der Sprecherin wurden die betroffenen Kinder isoliert, während in ihrer Umgebung nach der Herkunft der Darmkeime und ihrem Übertragungsweg geforscht wird. Dafür würden beispielsweise an Cremes und speziellen Ultraschallgeräten Abstriche gemacht.

Am Montag war bekannt geworden, dass acht Kinder auf der Station von dem Darmkeim befallen waren. Zwei der betroffenen Frühgeborenen konnten mittlerweile wieder nach Hause entlassen werden. Keines der Kinder weist zurzeit eine Infektion auf.

Bereits am 24. Oktober hatte die Klinik die Erreger bei einer Routinekontrolle entdeckt und eine umfassende Typisierung des Keims in einem Labor in Auftrag gegeben. Als sich herausstellte, dass der Darmkeim bei allen Kindern dem gleichen Subtypus Enterobacter cloacae angehörte, informierte das zuständige Gesundheitsamt der Stadt eigenen Angaben zufolge das Landesgesundheitsamt. Mit diesem Schritt sei das Amt über die rechtliche Pflicht zur Meldung von Erregern hinausgegangen, hatte Amtsärztin Karola Linke am Dienstag gesagt. „Wir sind erst verpflichtet einen Fall zu melden, wenn eine Infektion unmittelbar einem Erreger zugeordnet werden kann.“

Nach Angaben der Klinik konnte eine solche Kausalität bisher nicht festgestellt werden. Zwar hätten zwei Kinder eine Infektion aufgewiesen, diese seien jedoch nicht auf den Keim zurückzuführen.