In der Affäre um fehlerhafte Berichte über Missbrauchsfälle haben sich jetzt auch News-Chefin Boaden und ihr Vize Mitchell zurückgezogen.

London. Die Krise beim britischen Rundfunksender BBC zieht weitere Kreise: Nach dem Rücktritt von Generaldirektor George Entwistle lassen auch die Nachrichtenchefin des britischen Senders sowie deren Stellvertreter ihre Ämter ruhen. Das teilte der BBC-Medienkorrespondent Torin Douglas am Montag in London mit. Nachrichtenchefin Helen Boaden und ihr Stellvertreter Steve Mitchell hätten ihre Aufgaben bis auf Weiteres an Kollegen übertragen. Hintergrund ist ein unzutreffender Bericht über einen Missbrauchsskandal. Entwistle hatte deswegen am Sonnabend seinen Rücktritt erklärt.

Der konservative Parlamentsabgeordnete Philip Davies forderte auch den Rücktritt von Rundfunkrats-Chef Chris Patten. Er sei unhaltbar geworden. Davies übte Kritik an Plänen, dem zurückgetretenen Entwistle eine Abfindung von 450.000 Pfund (563.000 Euro) zu zahlen. Übergangs-Intendant Tim Davie wollte im Laufe des Tages seine Reformpläne vorstellen.