Passagiere sahen ein grelles Licht an einem der Triebwerke und hörten einen Knall. Die Emirates-Maschine musste nach Sydney zurückkehren.

Sydney. Ein grelles Licht am Triebwerk, ein Knall, ein Ruck in der Kabine dann aufgeregte Stewardessen an Bord: So beschrieben Passagiere am Montag die Schrecksekunden an Bord eines Riesen-Airbus der Fluggesellschaft Emirates. Der A380 war am Sonntagabend in Sydney Richtung Dubai gestartet. Der Pilot beschloss, umzukehren. Die Maschine ließ Benzin ab und landete anderthalb Stunden später sicher in Sydney, teilte die Fluggesellschaft mit. Sie machte keine Angaben darüber, wie viele Menschen an Bord waren.

Flug EK413 war noch im Steigflug, als Passagiere den Knall hörten und ein Ruck durch die Maschine ging, wie sie im Fernsehen berichteten. „Die Stewardessen rannten durch die Kabine und irgendwann sagte der Pilot über Lautsprecher, es gebe Schaden im Triebwerk 3 und es sei abgeschaltet worden“, sagte der Motorspezialist Matt Campbell von der Zeitung „Sydney Morning Herald“, der an Bord der Maschine war.

„Ich habe keine Flammen gesehen, aber das grelle Licht sah aus, als sei das Triebwerk explodiert“, sagte er. „Ich habe es nur für den Bruchteil einer Sekunde gesehen, aber es war trotzdem sehr beängstigend.“ Es habe keinen Brand im Triebwerk gegeben, teilte die Fluggesellschaft mit: „Wir können bestätigen, dass es kein Feuer im Triebwerk gab, keine Flammen und keinen Rauch.“ Emirates verwendet auf den A380 GP7200s-Triebwerke von Engine Alliance.

Vor fast genau zwei Jahren erlitt ein Airbus A380 der australischen Fluggesellschaft Qantas bei Singapur einen fast fatalen Triebwerkschaden. Kurz nach dem Start geriet ein Trent-Triebwerk in Brand, Verkleidungsteile wurden abgesprengt, beschädigten die Tragfläche und stürzten zu Boden. Die Piloten konnten die Maschine mit 466 Menschen an Bord sicher wieder in Singapur landen. Die Ursache waren Öllecks im Triebwerk. Viele Fluggesellschaften ließen die Triebwerke ihrer A380 daraufhin nachrüsten oder auswechseln.

Emirates teilte nach dem Vorfall mit: „Alle Emirates A380 sind mit GP 7200 Triebwerken von Engine Alliance ausgestattet.“ Die Fluggesellschaft ist nach eigenen Angaben mit 90 festen Bestellungen der größte Airbus-Kunde für den Superjumbo, der auf zwei Decks je nach Ausführung 489 oder 517 Fluggäste befördern kann.