Nicht nur die US-Ostküste spürt die Folgen des Wirbelsturms „Sandy”. Auch in Haiti und Kuba hat der Sturm schwere Schäden angerichtet.

Genf. Nach einer vorläufigen UN-Bilanz hat der Wirbelsturm „Sandy“ in Haiti und Kuba Millionen Menschen in Mitleidenschaft gezogen und schwere materielle Schäden angerichtet. Rund 60 Haitianer seien durch den Sturm getötet worden, erklärte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) am Freitag in Genf.

Rund 1,8 Millionen Einwohner Haiti seien von den verheerenden Schäden direkt betroffen. „Sandy“ habe auf dem Inselstaat 18.000 Häuser beschädigt oder völlig zerstört. Zudem habe die Naturgewalt viele Felder vernichtet. Die Ernteausfälle bedrohten die Lebensmittelversorgung der Haitianer.

Haiti erholt sich laut OCHA nur langsam von dem schweren Erdbeben, die das Land 2011 erschütterten. Zudem wütet dort eine Cholera-Epidemie, der in den vergangenen zwei Jahren rund 7.000 Menschen zum Opfer fielen. Rund 600.000 Cholera-Fälle wurden gemeldet. Die von „Sandy“ herangeführten Wassermassen könnten die Epidemie weiter verschlimmern, warnte OCHA. Die Erreger werden über verschmutztes Wasser verbreitet.

In Kuba hat „Sandy“ laut OCHA etwa eine halbe Millionen Menschen getroffen. Fast 200.000 Wohnhäuser seien beschädigt worden. Sandy habe ebenfalls rund 400 Gesundheitszentren und 2100 Schulen beschädigt.