Der 250-Kilo-Sprengsatz wurde auf einem mit einem Haus bebauten Privatgrundstück entdeckt. 10.500 Potsdamer müssen Wohnungen verlassen.

Potsdam. Tausende Potsdamer haben am Freitagmorgen wegen der Entschärfung einer 250 Kilogramm schweren US-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ihre Wohnungen verlassen müssen. Seit 7.30 Uhr kontrollierten 330 Mitarbeiter der Stadt, 50 Feuerwehrleute sowie Polizisten, ob wirklich alle 10.500 betroffenen Einwohner ihr Zuhause im Süden der Landeshauptstadt geräumt haben. Geräumt wurden auch Behörden und Betriebe. Bisher habe es keine Zwischenfälle gegeben, hieß es von den Verantwortlichen.

Etwa 110 Potsdamer, die ihre Wohnungen nicht allein verlassen konnten, hätten einen Busshuttleservice der Stadt genutzt, um in vorbereitete Notquartiere in einer Schule zu kommen. Auch eine Straßenbahnlinie wurde zum Transport eingesetzt. Frühestens gegen Mittag könnte die Entschärfung beendet sein.

Seit der Wende 1990 sind den Angaben zufolge in der brandenburgischen Landeshauptstadt 130 Bomben entschärft oder gesprengt worden. Zu Zwischenfällen kam es dabei nicht. Zuletzt war im Juli eine Bombe in Potsdam kontrolliert gesprengt worden. Auch diesmal werden keine Probleme erwartet, zumal nur noch ein Zünder der Bombe intakt sein soll. In München hatte die Sprengung einer Weltkriegsbombe Ende August dagegen größere Schäden angerichtet.