Zahlreiche Nutzer von „Support Prince Harry with a naked salute“ (Unterstützt Prinz Harry mit einem nackten Salut) gaben an, ebenfalls Soldaten zu sein, und damit im weitesten Sinne Kollegen von Harry. Einige hielten sich britische Flaggen oder sogar Waffen vor den Körper.

Berlin/London. Was in Vegas passiert, bleibt auch in Vegas? Das gilt leider nicht für Prinz Harry und seine wilde Party-Nacht in der Spielermetropole. Während die Nacktfotos schon bekannt sind, im Internet millionenfach angeklickt und auch schon abgedruckt wurden, könnte es für den 27-Jährigen noch dicker kommen. Denn Medienberichten zufolge existiert ein Video, das alle pikanten Details dieser Nacht offenlegen soll. Die leicht bekleideten Mädchen, der nackte Prinz und die Strip-Billard-Partie - alles soll minutengenau mit einer Kamera festgehalten worden sein. „Es gibt ein Video von Prinz Harry, wie er nackt mit Frauen in dem Hotelzimmer in Las Vegas feiert“, behauptet ein Insider, „wenn das Video veröffentlicht wird, könnte das der schlimmste Skandal aller Zeiten für das Königshaus sein." Deswegen versuchen wohl gerade sehr viele Menschen, die Veröffentlichung mit allen Mitteln zu verhindern. Doch der Besitzer des Videos möchte es offenbar diversen Medien anbieten und dabei möglichst viel Geld verdienen. Selbstverständlich will er anonym bleiben. All das bereitet dem britischen Königshaus wohl zurzeit schlaflos Nächte.

+++ Nacktfotos: Der Prinz fällt aus der Rolle +++

Die deutsche Zeitschrift „InTouch“ veröffentlicht unterdessen als erstes deutsches Medium die pikanten Nacktfotos von Prinz Harry. Man habe die Rechte dafür exklusiv für den Printbereich in Deutschland erworben, sagte Chefredakteur Tim Affeld am Dienstag in einem dapd-Interview. Ein Foto sei auf dem Titel zu sehen, einige andere im Heftinneren. Im Text würden die Folgen des Skandals für das britische Königshaus und Prinz Harry analysiert. Das People-Magazin erscheint am Donnerstag mit einer Auflage von 300.000 Exemplaren. Der 27-jährige Enkel der Queen war in der vergangenen Woche in seinem Hotelzimmer in Las Vegas nackt fotografiert worden. Die Bilder tauchten zunächst im Internet auf. Die britische Presse berichtete zwar, zeigte aber nicht die Fotos. Am vergangenen Freitag preschte die Boulevardzeitung „The Sun“ vor und veröffentlichte als erste britische Zeitung die Aufnahmen auf der Titelseite. Zur Begründung erklärte das Blatt, es bestehe ein öffentliches Interesse am Benehmen des Prinzen im Ausland.

Doch Prinz Harry bekommt auch Unterstützung. Im Internet. Auf einer Seite beim Internetnetzwerk Facebook veröffentlichen Hunderte sowohl männliche als auch weibliche Harry-Fans Fotos von sich, die sie leicht oder gar nicht bekleidet und oft in denselben Posen wie den 27 Jahre alten Prinzen zeigen. Am Mittwoch hatte die Seite schon mehr als 21 000 Unterstützer. Zahlreiche Nutzer von „Support Prince Harry with a naked salute“ (Unterstützt Prinz Harry mit einem nackten Salut) gaben an, ebenfalls Soldaten zu sein, und damit im weitesten Sinne Kollegen von Harry. Einige hielten sich britische Flaggen oder sogar Waffen vor den Körper.

Unterstützung bekommt der Prinz auch vom Königshaus. Der Prinz von Wales habe sich für nichts zu schämen, sagte eine Quelle aus dem Buckingham Palast der Internetausgabe des Magazins „People“. „Er hat nichts Ungesetzliches getan.“ Laut Beobachtern des Königshauses ist es eher unwahrscheinlich, dass Harry in absehbarer Zeit etwas an seinen Ausschweifungen ändern werde. „Harry ist jetzt ein großer Junge“, sagte Dai Davies, früherer Chef des königlichen Personenschutzes. „Er kennt die Regeln, aber er denkt, ich mache sowieso, was ich will.“

+++ Jetzt doch: Britische "Sun" veröffentlicht Harrys Nacktfotos +++

Für den Prinzen ist der Skandal um die Nacktfotos dennoch noch nicht ausgestanden. Einem britischen PR-Guru wurden nach eigenen Angaben weitere Fotos der Nummer drei der britischen Thronfolge angeboten. Max Clifford sagte dem Rundfunksender BBC, zwei Amerikanerinnen seien auf ihn zugekommen und hätten Fotos verkaufen wollen. Die beiden Frauen seien in der vergangenen Woche im Hotelzimmer des Prinzen gewesen. „Zwei Personen, die bei der Party waren, kamen zu mir und fragten mich, ob ich sie vertreten könnte, ob ich ihre Fotos verkaufen könnte“, sagte Clifford. „Ich sagte nein.“ Er habe die Amerikanerinnen abgewiesen, weil er einen solchen Deal vor sich selbst nicht habe rechtfertigen können. Clifford handelte in der Vergangenheit zahlreiche Interviews mit spektakulären Enthüllungen aus und gilt als wichtiger Akteur der britischen Boulevard-Presse.

„Sun“ sieht öffentliches Interesse

Am Freitag preschte die Boulevardzeitung „The Sun“ vor und veröffentlichte als erste britische Zeitung die Aufnahmen auf der Titelseite. Zur Begründung erklärte das Blatt, es bestehe ein öffentliches Interesse am Benehmen des Prinzen im Ausland. Dieser habe schließlich während der Olympischen Spiele 2012 das Königshaus repräsentiert. Daher habe man sich entschlossen, den Wünschen des Königshauses nach einer Geheimhaltung der Fotos nicht zu entsprechen.

Zweifel an Eignung als Repräsentant des Landes

Der auf den Schutz der Privatsphäre spezialisierte Anwalt Chris Hutchings erklärte, das Argument der Zeitung sei tragfähig. Es basiere darauf, dass Harry sein Land in der ganzen Welt repräsentiere, erklärte Hutchings. Die Fotos ließen Zweifel an seiner Eignung als Botschafter Großbritanniens aufkommen. Er fügte hinzu: „Angesichts der privaten Natur der Fotos ist die ’Sun’ mit der Veröffentlichung ein kalkuliertes Risiko eingegangen.“

Die Tochter des „Sun“-Verlegers Rupert Murdoch, Elisabeth Murdoch, erklärte, sie unterstützte die Entscheidung der Redaktion. Sie sagte während des Internationalen Fernsehfilmfestivals in Edinburgh, der Prinz tue ihr leid, aber die Fotos seien schon überall im Internet zu sehen gewesen. „Es wäre traurig, wenn wir in einer Welt leben würden, in der wir dieses Bild nicht veröffentlichten dürften.“

Harry bekommt nach seinem Nacktfoto-Skandal reichlich Unterstützung im Internet. Auf einer Seite beim Internetnetzwerk Facebook veröffentlichen Hunderte sowohl männliche als auch weibliche Harry-Fans Fotos von sich, die sie leicht oder gar nicht bekleidet und oft in denselben Posen wie den 27 Jahre alten Prinzen zeigen. Am Mittwoch hatte die Seite schon mehr als 21 000 Unterstützer. Zahlreiche Nutzer von „Support Prince Harry with a naked salute“ (Unterstützt Prinz Harry mit einem nackten Salut) gaben an, ebenfalls Soldaten zu sein, und damit im weitesten Sinne Kollegen von Harry. Einige hielten sich britische Flaggen oder sogar Waffen vor den Körper.

Harry ist Hubschrauberpilot bei der britischen Luftwaffe. Am kommenden Montag wird er als Zuschauer bei den Paralympischen Spielen in London zu seinen ersten öffentlichen Auftritten nach dem Skandal erwartet.

Mit Material von dpa und dapd