Quenn Elizabeth II. und Prinz Philip - ein neues Buch schildert, wie die Beziehung im Buckingham-Palast funktioniert.

London. Welche Rolle spielt der knurrige Philip bei den Windsors? Hat er die Queen schon mal betrogen?

Es gibt viele Bücher über die britischen Royals. Doch Autor Gyles Brandreth (61) ist der erste, der die Geheimnisse der Ehe zwischen Queen Elizabeth (78) und Prinz Philip (83) beleuchtet. In seinem neuen Buch enthüllt er: Lilibet, so der Kosename der Queen, habe sich schon mit 13 Jahren in ihren Philip verliebt. Doch kennengelernt hatten sich die beiden - Cousin und Cousine - bereits vor 70 Jahren. Am 29. November 1934 wohnte die damals achtjährige Prinzessin Elizabeth in der Westminster-Abtei der Heirat ihres Onkels George, dem Herzog von Kent, bei. Auch Prinz Philip (damals 13) war anwesend - die Braut war seine Cousine, Prinzessin Marina von Griechenland und Dänemark.

Philip war und ist die große Liebe der Queen. Es gab, so Brandreth, keinen anderen Mann in ihrem Leben. Margaret Rhodes, eine erste Cousine der Queen, erinnert sich: "Sie war von einem jungen Alter an in ihn verliebt. Sie pflegte zu sagen: Philip hat wieder geschrieben, er bleibt über Nacht. Ist das nicht aufregend?"

Die frühen Jahre ihrer Ehe (1947-1952) waren ihre glücklichsten. Nicht nur, weil Prinzessin Elizabeth damals noch nicht die Last der Krone zu tragen hatte, sondern weil Philip auch seine eigene berufliche Identität als Kapitän zur See hatte. Seinem Freund Lord Longford gestand er: "Die Queen mag Sex, wie ich auch. Leute aus dem Pferdesport sind so. Es ist sehr gesund . . ."

Augenzeugen berichteten Brandreth auch, daß Prinz Philip in jungen Ehejahren nachts keinen Schlafanzug trug. Als ihre vier Kinder zur Welt kamen (Philip spielte während der Geburt von Prinz Charles Squash), sollen die Windsors tolle Eltern gewesen sein. Lady Kennard schwört: "Philip war ein wunderbarer Vater. Auch seinen Enkeln gegenüber war er wundervoll." Eine Zuneigung, die zumindest Prinz Charles so nicht spürte. Er griff seinen Vater in seiner eigenen Biographie wegen seiner Kühlheit und Einsamkeit als Kind an.

Durch ihre täglichen Repräsentationspflichten wurde die Ehe der Windsors schnell zur Geschäftsbeziehung. Tägliche Empfänge, Staatsbesuche. Die Königin trocken: "Mir tun schon die Wangenmuskeln weh von all dem Dauerlächeln . . ."

Die Rollenverteilung in der Familie war klar: Während Elizabeth ihren Mann von Staatsgeschäften ausschließen mußte, gewährte sie ihm das erste Wort im privaten Leben. Bereitwillig beugte sie sich seinen Wünschen in Sachen Schulausbildung und Erziehung der Kinder. Autor Brandreth, ein früherer Parlamentsabgeordneter der Konservativen, bringt es auf die Formel: "Elizabeth trägt die Krone, Philip hat die Hosen an!" Privat ist Prinz Philip der einzige Mann der Welt, der die Queen lautstark eine "verdammte Närrin" nennen durfte, wenn er mal wieder über einen ihrer Corgies stolperte. Allerdings, so Brandreth, gab die Queen gern kontra, rief zurück: "Philip, halt den Mund. Du weißt nicht, wovon du redest." Szenen einer (königlichen) Ehe, die nun seit mittlerweile 57 Jahren hält.

Und wie steht es nun um die Affären? "All die Seitensprünge, die Prinz Philip über die Jahrzehnte angedichtet wurden, sind frei erfunden. Philip ist der Queen hundertprozentig treu gewesen", zitiert Brandreth Patricia, Gräfin Mountbatten (Philips Cousine).

"Philip würde die Queen nie für ein Techtelmechtel im Heu betrügen. Er würde nie ihr Vertrauen mißbrauchen und seinen Ruf auf's Spiel setzen. Er würde es nicht riskieren", sagte sie. "Er ist mit der Queen durch seine Pflicht, ihr zu dienen, verbunden, aber auch durch die Liebe."

  • Am 15. Februar erscheint "Philip und Elizabeth - Porträt einer Ehe" in Deutschland (Deutsche Verlags-Anstalt).