Fast 20 Jahre gab es in Dresden keinen Löwennachwuchs mehr. Jetzt sind Layla und Jago Eltern geworden. Namen und Geschlecht stehen noch nicht fest.

Dresden. Der langerwartete Nachwuchs bei den Afrikanischen Löwen im Dresdner Zoo ist da. Die sechsjährige Layla hat vor knapp einer Woche zwei Junge zur Welt gebracht, wie der Zoo am Dienstag mitteilte. Die drei halten sich – getrennt von Vater Jago - in einem abgeteilten Areal des Innengeheges auf, wie der Zoologische Leiter Wolfgang Ludwig sagte.

Noch steht nicht fest, welches Geschlecht die Löwen haben. „Sie können erst in der vierten Lebenswoche untersucht werden, wenn eine Wurmkur ansteht“, so Ludwig. Der Umfang der Untersuchung hänge dann vom Verhalten der Tiere ab. „Das muss sehr sensibel passieren. Wenn die Kleinen sehr schreien, wagt sich die Mutter dann zunächst nicht mehr von ihren Jungen weg.“ Die Babys hatten am 1. August das Licht der Welt erblickt.

„Vom Geschlecht hängt die Zukunft der Jungtiere in Dresden ab“, sagte Ludwig. „Söhne müssen auf alle Fälle abgegeben werden.“ Der Grund: Mögliche Probleme im Rudel. Bis zu dieser Entscheidung dauert es aber noch lange. Die Löwenkinder werden sechs bis acht Monate lang gesäugt. Allerdings gibt es ab der sechsten oder siebenten Lebenswoche schon mal kleinere Stückchen Fleisch oder Innereien.

Vater Jago muss sich voraussichtlich bis zum Oktober allein in der Löwenanlage tummeln. „Mal sehen, wann die Mutter den Mut hat, mit ihren Kleinen zum Rudel zu gehen“, sagte Ludwig. Zuletzt hatte es in Dresden 1993 Löwennachwuchs gegeben. Ende Juni war die schwer kranke, knapp 19 Jahre alte Löwin Sarah eingeschläfert worden, somit sind Jago, Layla und die Babys nunmehr die einzigen Bewohner der Anlage.

Die Eltern der Babys stammen aus dem Ausland – Jago kam aus dem dänischen Aalborg, Layla aus dem niederländischen Amsterdam nach Dresden. Beide sind sechs Jahre alt und leben seit 2007 in Sachsen. Weil Layla ein lang wirkendes empfängnisverhütendes Implantat trug, hatte es mit der Fortpflanzung lange gedauert.