Der italienische Lotto-jackpot ist noch immer nicht geknackt. Bei der nächsten Ziehung heute Abend winken 140 Millionen Euro.

Rom. Keiner hatte für die Ziehung am Montag die richtigen sechs Zahlen angekreuzt, also geht der italienische Rekord-Lottojackpot nur 24 Stunden später in die nächste Runde. Um nochmals vier Millionen auf jetzt 140 Millionen Euro war die Riesensumme am Montagabend angewachsen. Und mit ihm stieg in Italien nicht nur die Temperatur, die sich am Dienstag heißen 40 Grad Celsius annäherte, sondern auch noch einmal das Spielfieber.

Und das kann noch Wochen oder Monate so weitergehen. Denn getippt werden müssen jeweils sechs Zahlen in einem Feld von 1 bis 90 - die Chance, so den „Superenalotto“-Jackpot zu knacken, liegt bei 1 zu 623 Millionen.



Die Deutschen müssen sich bei ihrem System „6 aus 49“ nicht nur mit weit kleineren Summen im eigenen Land zufriedengeben (Jackpot-Rekord: 43 Millionen Euro). Sie dürfen auch nicht über Internet an anderen europäischen Glücksspielen teilnehmen - das ist vom deutschen Gesetzgeber verboten. Machen sie aber gerade in Bella Italia Urlaub, können sie sich vor den Lotto-Annahmestellen in Bars und Tabakläden in die langen Schlangen der Tipper einreihen.


Ein europäischer Rekord ist noch nicht erreicht, aber der Jackpot strebt darauf zu: Im Februar 2006 knackten drei Tipper aus Frankreich und Portugal in dem Gewinnspiel EuroMillions den mit 183,57 Millionen Euro bisher fettesten Jackpot der Alten Welt. Sollte ein Einzelner jetzt Italiens „Superenalotto“-Jackpot gewinnen, brächte ihm das die höchste in Europa von einem Lottospieler ergatterte Summe. Mit den Riesensummen der US-Lotterien „Powerball“ und „Mega Millions“ kann er aber doch nicht mithalten: Gewinne von umgerechnet weit mehr als 200 Millionen Euro sind in Amerika keine Seltenheit - 365, 363 und 340 Millionen Dollar heimsten Glückspilze in den vergangenen Jahren ein.


Wenn es nach der italienischen Lotto-Gesellschaft und dem Staat geht, dreht sich das Glücksrad noch lange weiter. In 83 Ziehungen ohne den richtigen Sechser flossen etwa 900 Millionen Euro in die Staatskasse. Zwar ist in Italien einige Kritik an dieser „unmoralischen“ Lotto-Summe laut geworden, und vor der Gefahr von Verschuldung und Spielabhängigkeit wird immer wieder gewarnt. Doch Justiz und Politik sind in tiefster Sommerpause, die erst Anfang September endet. Und vielleicht ist der Jackpot bis dahin aber geknackt und die Diskussion über ein bereits beantragtes „Einfrieren“ der Gewinnsumme ab einer bestimmten Höhe kann in Ruhe geführt oder erst einmal zu den Akten gelegt werden.


Am 31. Januar ist der Pott zuletzt erobert worden und seitdem bei insgesamt drei wöchentlichen Ziehungen immer weiter gewachsen. Trotz minimalster Gewinnchancen setzen die Lotto-Spieler von Mailand bis Palermo die Jagd fort: Vielerorts dachten sie sich Tippsysteme aus und spielten in Gruppen. Dass sie ihr Glück am Dienstag bereits nach nur 24 Stunden erneut versuchen konnten, liegt daran, dass eine Ziehung wegen des Ferragosto-Feiertages am Samstag verschoben werden musste. Sonst heißt es jeweils dienstags, donnerstags und samstags: Wer hat die sechs Richtigen?