Kaum zu glauben aber wahr: In den USA ist die erste Airline für Haustiere abgehoben. Ein Ticket kostet sage und schreibe 107 Euro.

Washington. Es klingt ein bisschen nach einem April-Scherz, ist für die Amerikaner jedoch ein ernst zu nehmendes Thema. In den USA ist am Dienstag die erste Fluggesellschaft für Tiere an den Start gegangen. Für die neue Airline stehen insgesamt 20 Flugzeuge zur Verfügung, die Strecke beschränkt sich auf einen Rundkurs zwischen New York, Washington, Chicago, Denver und Los Angeles. Die erste Maschine der „Pet Airways“ sollte um 14.45 Uhr Ortszeit (20.45 Uhr MESZ) in New York abheben, sagte Sprecherin Alyse Tognotti.

Einizger Nachteil: Das billigste Ticket koste 149 Dollar (107 Euro). Allerdings scheinen die verhältnismäßig hohen Kosten die Tier-Besitzer nicht wirklich abzuschrecken. Für die nächsten zwei bis drei Monate seien die Flüge, die vorerst nur Katzen und Hunden vorbehalten sind, bereits ausgebucht, sagte Tognotti.

In eine Propellermaschine passen den Angaben zufolge bis zu 50 Tiere in ihren Käfigen. „Die meisten Tiere, die mit dem Flugzeug reisen, werden im Frachtraum transportiert und wie Gepäck behandelt“, erläutert „Pet Airways“-Mitbegründer Dan Wiesel seine Geschäftsidee. Die üblichen Flugbedingungen seien schädlich, mitunter für die Haustiere sogar tödlich.

In den nächsten zwei Jahren will die Fluglinie ihr Angebot erweitern und dann insgesamt 25 Städte anfliegen. „Die Resonanz bei Haustierbesitzern ist enorm“, gab Sprecherin Tognotti an. Auch aus dem Ausland erhalte man viele Anfragen. Ab dem Spätherbst plant das Unternehmen, die Flugzeiten auszuweiten. Auch andere Tiere, etwa Vögel oder Hasen, sollen bald in den Maschinen reisen dürfen.

Rund 76 Millionen Hunde und Katzen gehen nach Schätzungen der amerikanischen Tierklinik-Vereinigung jedes Jahr mit ihren Besitzern auf Reisen - meist im Auto. Nur zwei Millionen sind es auf dem Luftweg. Während des Transports im Frachtraum erleiden durchschnittlich 5000 Tiere pro Jahr Verletzungen, ermittelte die Tierschutz-Organisation SPCA in San Francisco.