In Namibia konnten drei Gepardenjunge erfolgreich mit der Hand aufgezogen werden. Ihre Mutter wurde getötet, ehe sie die Jungen zur Welt gebracht hatte.

Windhuk. Drei Gepardenjunge tollen selbstvergessen im Gras herum. "Sie hatten einen schlechten Start ins Leben, denn ihre hochschwangere Mutter wurde erschossen", sagt Leigh Whelpton. Sie arbeitet als Freiwillige bei der Umweltschutzorganisation CCF in Namibia, die sich für den Schutz von Geparden einsetzt. Der Farmer, der den Schuss abgefeuert hatte, bemerkte, dass sich der Bauch des toten Tieres bewegte. "Dann schnitt er ihn auf und fand drei lebende Junge", sagt Whelpton.

Inzwischen sind die Gepardenbabys acht Monate alt. In freier Wildbahn werden sie jedoch nicht mehr überleben können, da sie von Menschen aufgezogen wurden. Die Umweltschutzorganisation hat sie deshalb zu Botschaftern ihrer Art gemacht.

Geparden sind die schnellsten an Land lebenden Tiere der Welt. Sie können binnen drei Sekunden von null auf 110 km/h beschleunigen. Doch die Katzen sind in Gefahr. Innerhalb von 20 Jahren sei die Population in Afrika von etwa 100 000 auf weniger als 10 000 gefallen, sagt die US-Forscherin Laurie Marker, die in Namibia lebt. "Namibia hat weltweit den größten Bestand an Geparden. Aber 90 Prozent leben auf Farmland. Viele Farmer sehen sie als Bedrohung für ihre Herden und erschießen sie", sagt Marker. Etwa 120 der Raubkatzen werden jedes Jahr von Farmern getötet.

Die Forscherin suchte nach Wegen, das Überleben der Tiere zu sichern. Deshalb gründete sie 1990 die Schutzorganisation. CCF hat ihren Sitz auf der Elandsvreugde-Farm am Fuß des Waterberg. Dank des Geldes ausländischer Geber entstanden dort ein Labor, eine öffentliche Einrichtung für die Feldforschung, ein Schulungszentrum und eine Tierklinik. Die genetischen Daten aller Geparden, die mit dem Zentrum in Kontakt kommen, werden gespeichert. Damit wollen die Tierschützer Inzucht verhindern. Verwandte Tiere werden nach ihrer Behandlung in verschiedene Regionen geschickt. Vor allem aber will die Umweltschutzorganisation Farmer überzeugen, dass Geparden in ihrem Gebiet leben können. Dadurch konnte sich deren Bestand in Namibia deutlich erholen. Gab es vor zwei Jahrzehnten nur noch 2500 Geparden im Land, sind es inzwischen wieder 3000.