Der Polizeieinsatz in Konstanz kostete 200.000 Euro. Das Geld muss vermutlich der Initiator aufbringen. Beamten posteten ebenfalls.

Konstanz. Facebook-Postings können teuer werden: Nach dem Verbot einer über das soziale Netzwerk aufgerufenen Party und einem vorsorglichen Großaufgebot von Sicherheitskräften hat die Polizei einen Initiator ermittelt. Dem jungen Mann droht nun ein Zivilverfahren, Stadt und Polizei könnten die Kosten von 200.000 Euro für den Großeinsatz in Konstanz zurückfordern, wie ein Behördensprecher am Freitag sagte.

Die Wohnung des Verdächtigen sei durchsucht und Smartphone und Rechner seien sichergestellt worden. Die Geräte würden nun untersucht.

Der junge Mann soll über einen anonymen Account zu der Party am vergangenen Samstag im Strandbad Horn aufgerufen haben. Tausende Facebook-Nutzer hatten auf "gefällt mir“ geklickt und ihr Kommen signalisiert. Die Stadt Konstanz reagierte umgehend und verbot die Veranstaltung offiziell. Das Gebiet um das Strandbad wurde von zahlreichen Beamten abgesperrt, auch Badebesucher durften das "Hörnle“ nicht betreten.

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Am Abend kamen um die 100 Gäste, die auf dem Areal am Bodenseeufer grillen wollten, 31 erhielten Polizeiangaben zufolge einen Platzverweis.

Weitere Party für Ende Juli abgesagt

Inzwischen ist die Polizei in Konstanz auf eine zweite Einladung im sozialen Netzwerk aufmerksam geworden. Ein anderer junger Mann hatte für Ende Juli wieder zu einer Party am Strandbad aufgerufen. Auch er konnte ausfindig gemacht werden – und arbeitet nun mit der Behörde zusammen: Die Beamten durften sich in sein anonymes Profil einloggen und die Party per Posting kurzerhand wieder absagen. Das Foto wurde ebenfalls geändert. Statt eines Schwarzweiß-Konterfeis prangt im quadratischen Bildbereich nun ein Polizeistern.

(dapd)