Eine Fliegerbombe legte den Hauptbahnhof Münster ausgerechnet am ersten Ferientag stundenlang lahm. Seit 15.05 Uhr rollen die Züge wieder.

Münster. Eine Zehn-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg hat am Samstag den Hauptbahnhof von Münster zwölf Stunden lang lahmgelegt. Der überraschende Bombenfund sorgte am ersten Tag der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen für viele frustrierte Urlaubreisende. Nachdem der Kampfmittelräumdienst die beiden Zünder aus dem Blindgänger entfernt hatte, konnte der Bahnhof am Nachmittag wieder freigegeben werden, berichtete ein Sprecher der Bundespolizei.

+++ Seit 15.05 Uhr läuft der Zugverkehr wieder über Münster +++

Bauarbeiter waren in der Nacht in einem Fußgängertunnel unter den Bahnsteigen auf die Fliegbombe gestoßen. Der Hauptbahnhof war daraufhin kurz nach 3.00 Uhr gesperrt worden. Da ein Abtransport der Fliegerbombe nicht möglich war, musste sie an Ort und Stelle entschärft werden. Weil sich in der Bombe ein selten verwendeter Zünder befand, war die Entschärfung schwierig. Die Sperrung des Bahnhofs konnte erst kurz nach 15.00 Uhr aufgehoben werden.

Bei vielen Bahnreisenden sorgte die Sperrung für einen verspäteten Start in die Ferien. "Wir waren so blauäugig herzukommen, obwohl wir von der Bombe gehört hatten“, sagte ein genervter Rucksacktourist. Eine Bahnsprecherin sagte nach der Entschärfung: "Wir hoffen, dass sich jetzt alles so schnell wie möglich normalisiert.“

+++ Bombensuche dauert in Hamburg noch 150 Jahre +++

Der Fernverkehr war nach dem Bombenfund über Nebenbahnhöfe umgeleitet worden. Nachdem am Mittag das Stellwerk der Bahn in Münster ebenfalls evakuiert worden war, mussten die Züge großräumig umgeleitet werden. Im Nahverkehr wurden Busse eingesetzt. Im Bahnhofsviertel mussten mehr als 1000 Anwohner ihre Häuser verlassen. Dabei waren etwa 150 Feuerwehrleute im Einsatz. "Alles ohne Probleme, motzig ist eigentlich niemand“, sagte einer der Helfer.

(dpa)