Und plötzlich war die Musik aus: In der Nacht zum Sonntag protestierten deutschlandweit hunderte Clubs und Diskotheken gegen die Gebühren.

Moers/Berlin. Und plötzlich war es still: Aus Protest gegen neue Tarife der Verwertungsgesellschaft Gema haben rund 600 Clubs und Diskotheken in Deutschland für fünf Minuten die Musik abgedreht. Mit ihrer Aktion warnten sie am Sonnabendabend um 23.55 Uhr vor möglichen Konsequenzen. Das teilte der Präsident des Diskothekenverbandes (BDT) Ulrich Weber am Sonntag mit. Durch die neuen Tarife gerieten die Unternehmen in eine wirtschaftliche Schieflage.

+++++Sonnabendabend auf der Reeperbahn - die Musik ist aus+++++

Clubs und Diskotheken sollen für ihre Musiknutzung künftig zehn Prozent des Eintritts an die Gema (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) zahlen.

„Da besteht die Gefahr, dass Arbeitsplätze vernichtet und Clubs in den Ruin getrieben werden“, sagte Weber der Nachrichtenagentur dpa. Die Gema müsse die Reform zurücknehmen und mit dem Verband über faire Preise beraten. Weber sah die Chance für eine Einigung.

+++++"Drei von vier Klubs in Hamburg droht das Aus"+++++

Was aus Sicht der Verwertungsgesellschaft einfacher und gerechter ist, bewerten die Clubbesitzer als ungerecht und existenzbedrohend. Er selbst habe für seine Diskothek jährlich bisher 40 000 Euro abgeführt und müsse nach dem neuen System 250 000 zahlen, sagte Weber. „Ich kann nicht verstehen, dass die Gema als Monopolist das Recht haben soll, uns Knüppel vor die Beine zu werfen, so dass es existenzbedrohend ist.“ Die Gema hatte betont, es gehe um angemessene Preise für die Urheber. (dpa/abendblatt.de)