Mindestens fünf Tote und 123 Verletzte bei Angriff mit Revolver und Handgranaten

Lüttich. Er ließ drei Handgranaten vor einer Bushaltestelle explodieren, schoss mit einem Revolver wahllos in die Menge. Ein 33 Jahre alter Mann hat gestern in Lüttich (Belgien) ein Blutbad angerichtet und sich anschließend das Leben genommen. Er tötete ein Kind, zwei Jugendliche und eine Rentnerin und verletzte 123 Menschen teilweise schwer. In anderen Berichten ist von sechs Todesopfern die Rede.

Viele Belgier reagierten geschockt, fühlten sich an das Massaker von Anders Breivik im Sommer in Oslo erinnert. Der Attentäter war mit den Handgranaten im Rucksack ins Stadtzentrum gegangen, wo Hunderte Menschen einen Weihnachtsmarkt besuchten. Als die ersten Schüsse fielen, brach Panik aus. "Es war grauenhaft, alle versuchten in Todesangst, sich in Sicherheit zu bringen", sagte ein Augenzeuge.

Menschen rannten in die umliegenden Geschäfte, Ladenbesitzer verbarrikadierten die Türen. Anfängliche Meldungen, der Attentäter habe Komplizen gehabt, bewahrheiteten sich nicht. "Er hat allein gehandelt", sagte Lüttichs Bürgermeister Willy Demeyer.

Die Behörden gaben den Namen des Attentäters mit Norodine Amrani an. Er war wegen Sexualdelikten, illegalen Waffenbesitzes und Drogendelikten vorbestraft. Ein terroristischer Hintergrund wurde ausgeschlossen.