Die Zahl der Verkehrstoten sei jahrelang gesunken und vor allem 2010 sehr gering gewesen. Nun gingen die Zahlen wieder etwas nach oben.

München. Auf Deutschlands Straßen sind von Januar bis September 2938 Menschen bei Unfällen ums Leben gekommen. Das waren 5,9 Prozent mehr als in den ersten drei Quartalen 2010, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag berichtete. Die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland ist nach Ansicht des Automobilclubs ADAC allerdings trotz des aktuellen Anstiegs niedrig. "Jeder Verkehrstote ist natürlich immer einer zu viel“, sagte ADAC-Sprecher Andreas Hölzel am Montag in München. "Aber es ist auf jeden Fall auf sehr niedrigem Niveau.“ Warum von Januar bis September mehr Menschen auf deutschen Straßen ums Leben gekommen sind als 2010, konnte Hölzel nicht erklären. Die Zahl der Verkehrstoten sei jahrelang gesunken und vor allem 2010 sehr gering gewesen. Nun gingen die Zahlen wieder etwas nach oben. "Man muss dran bleiben und darf in den Anstrengungen nicht locker lassen, um zurück auf die Erfolgsspur zu kommen“, forderte der ADAC-Experte.

Eine Ursache für den Anstieg ist nach Einschätzung von Experten das Wetter – vor allem im warmen und trockenen Frühjahr waren mehr Menschen auf den Straßen unterwegs als im Vorjahr, und es wurde mehr Motorrad und Fahrrad gefahren. Allerdings stieg auch in den Monaten August und September die Zahl der tödlichen Unfälle. Dafür haben die Statistiker bisher keine Erklärung. 2010 war der bisherige Tiefststand erreicht: Im ganzen Jahr starben auf den deutschen Straßen 3648 Menschen bei Verkehrsunfällen - so wenig wie noch nie seit Beginn der Statistik. Höchststand war 1970 mit 21.332 Unfalltoten. (dpa)