In diesem Jahr wurden bereits 341 Nashörner illegal getötet. In Südostasien werden für die Hörner über 50.000 Euro pro Kilo bezahlt.

Kapstadt. Wilderer haben im Süden Afrikas drastisch mehr Nashörner abgeschossen. Nach Angaben der Umweltorganisation WWF wurden allein in den ersten zehn Monaten des Jahres 341 Nashörner erlegt. Dies sei ein Rekordhoch, berichtete der WWF am Donnerstag in Kapstadt. 2010 waren insgesamt 333 Nashörner illegal getötet worden – dreimal so viele wie noch 2007.

Die Nachfrage nach den Hörnern der Tiere in Südostasien, wo für das Kilo über 50.000 Euro bezahlt würden, gefährde zunehmend auch den Nashörner-Bestand in Afrika und Südasien. Aus Vietnam hatte der WWF vergangene Woche berichtet, dass mit dem Fund eines gewilderten Java-Nashorns das Tier in dem südostasiatischen Land als ausgestorben gilt.

Die Regierung in Südafrika hat in diesem Jahr weitere Anstrengungen zum Schutz der Tiere angekündigt. In den Kampf gegen Wilderer wird sogar das Militär einbezogen. Zwischen April 2010 und März 2011 wurden nach Angaben des Umweltministeriums vom Donnerstag insgesamt 214 mutmaßliche Wilderer festgenommen, 16 seien auf der Flucht oder bei Schießereien von Sicherheitskräften getötet worden.

Nach Erkenntnissen der südafrikanischen Behörden wildern technisch hochgerüstete Banden – teilweise mit Hubschraubern und Nachtsichtgeräten – im Auftrag der organisierten Kriminalität. Derzeit gibt es in Südafrika nach offiziellen Angaben etwa 18.800 Breitmaul- und 2200 Spitzmaulnashörner. (dpa)