Mehrere Anhänger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK waren in die Redaktionsräume des RTL-Magazins “Explosiv“ eingedrungen.

Köln. Nach dem Eindringen von PKK-Anhängern in die RTL-Redaktion überprüft der Privatsender seine Sicherheitsvorkehrungen. „Wir werden sicherlich die Einlasskontrollen überprüfen und im Zweifel auch verschärfen“, sagte RTL-Sprecher Christian Körner am Donnerstag in Köln. RTL habe Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs gestellt.

34 Sympathisanten der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK waren am Mittwochnachmittag in die Redaktionsräume des Magazins „Explosiv“ eingedrungen. Nach Angaben der Polizei handelte es sich um junge Männer und Frauen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, einige seien noch jünger gewesen. Sie verlangten, dass RTL ihre Forderung nach Freilassung des inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan senden sollte. Doch das lehnte RTL ab.

Mehrere Stunden lang versuchte die Polizei, die PKK-Anhänger zum freiwilligen Verlassen des Gebäudes zu bewegen. Als das nichts half, beförderte die Polizei sie schließlich am Abend gewaltsam vor die Tür - einige Demonstranten leisteten den Angaben zufolge Widerstand und mussten getragen werden. Anschließend nahm die Polizei die Eindringlinge mit aufs Präsidium und notierte ihre Personalien. Festgenommen wurden sie nicht. Wie genau sie die Sicherheitsschleuse im Eingangsbereich des Senders überwunden hatten, konnte die Polizei am Donnerstag noch nicht sagen.

Außenminister Guido Westerwelle (FDP) verurteilte die Aktion. Dieser Angriff auf die Meinungsfreiheit sei nicht akzeptabel. „Deutschland und EU stufen die PKK als terroristische Organisation ein“, hieß es in einer Erklärung des Außenministers.