Schiff soll Silber im Wert von 100 Millionen Euro geladen haben. Würde die Ladung entdeckt, wäre es der größte Fund von Edelmetall in einem Wrack.

London. Vor der Küste Irlands ist das Wrack eines von einem deutschen U-Boot im Zweiten Weltkrieg abgeschossenen britischen Handelsschiff gefunden worden, das möglicherweise eine Millionen Euro schwere Fracht birgt. Die „SS Gairsoppa“ habe vermutlich rund 200 Tonnen Silber an Bord, teilte die US-Firma Odyssey Marine Exploration am Montag mit, die das Schiff geortet hat. Nach heutigem Preis könnte die Ladung mehr als 100 Millionen Euro wert sein. Sollte das Silber, dessen Existenz aus alten Dokumenten hervorgeht, tatsächlich gefunden werden, wäre das der größte Fund von Edelmetall in einem Schiffswrack, den es jemals gegeben hat, hieß es vonseiten der Firma.

Das Schiff fuhr während des Zweiten Weltkriegs für das britische Ministerium für Kriegstransporte. Einem Bericht des Senders BBC zufolge war es im Februar 1941 auf dem Rückweg von Indien. Weil der Treibstoff knapp geworden war, hatte die Mannschaft versucht, Irland zu erreichen. Ein deutsches U-Boot entdeckte es jedoch und beschoss es. Nur ein Mitglied der 85-köpfigen Crew überlebte.

Das Wrack war im Sommer in rund 4700 Meter Tiefe gefunden worden, rund 480 Kilometer von Irlands Küste entfernt. Man habe es mit Hilfe von Robotern erkundet, erklärte Odyssey Marine Exploration. Der Firma stehen über einen Vertrag mit dem britischen Verkehrsministerium rund 80 Prozent des Wertes des Fundes zu. Die Bergung solle im Frühjahr beginnen.