Vor der Küste von Tansania ist eine Fähre gesunken, dabei sind mindestens 200 Menschen ums Leben gekommen - meist Frauen und Kinder.

Stone Town. Vor der Küste von Sansibar in Tansania sind bei einem schweren Fährunglück nach Angaben des Roten Kreuzes mehr als 200 Menschen gestorben. Bei den meisten Toten soll es sich um Frauen und Kinder handeln, sagte der Direktor für Katastrophenmanagement des tansanischen Roten Kreuzes, Joseph Kimaryo. Helfer hätten mehr als 325 Gerettete gezählt, unter ihnen 60 Kinder.

Ein Überlebender, Abdullah Saied, sagte in Stone Town auf der Insel Sansibar, die Fähre „Spice Islanders“ sei erheblich überladen gewesen, als sie am frühen Morgen in einem Gebiet mit starken Strömungen zwischen Tansania und der Insel Pemba gesunken sei. Pemba gilt als eines der schönsten Tauchreviere der Welt.

Im Hafen von Stone Town versammelten sich tausende von Einwohnern, um auf Nachrichten zu warten. Ein Mann sagte unter Tränen, er habe 25 Familienmitglieder verloren, darunter seine Frau, Schwestern und Enkel. Viele in der Menge schrien und weinten, viele zeigten sich darüber empört, dass die Behörden die Fähre massiv überladen auslaufen habe lassen.

Der deutsche Bundespräsident Christian Wulff hat unterdessen seinem tansanischen Amtskollegen Jakaya Mrisho Kikwete ein Beileidstelegramm geschickt. „Ich möchte Ihnen und Ihrem Volk, auch im Namen meiner Landsleute, meine tiefempfundene Anteilnahme aussprechen“, schrieb Wulff. „Bitte übermitteln Sie unser Beileid den Angehörigen der Opfer, denen in diesen Tagen unser Mitgefühl gilt, und Genesungswünsche den Verletzten.“ Er hoffe, dass viele Menschen gerettet würden. Viele der Fährpassagiere werden noch vermisst. (dapd/abendblatt.de)