Ein Frauenarzt aus Schifferstadt soll von bis zu 3000 Frauen heimlich intime Bilder gemacht und gespeichert haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Ludwigshafen/Schifferstadt. Im Fall des Schifferstädter Frauenarztes, der heimlich zehntausende intime Fotos von Patientinnen gemacht haben soll, sind erste Frauen auf den Bildern identifiziert. Das bestätigte am Freitag der Leiter der Staatsanwaltschaft Frankenthal, Lothar Liebig. Nach seinen Angaben wollen die Ermittler im Lauf der nächsten Woche zusammen mit Patientinnen versuchen, weitere Bilder zuzuordnen. Bis alle Daten ausgewertet sind, werde es aber noch Wochen dauern, sagte eine Sprecherin der Polizei.

Hunderte besorgter Frauen hatten sich bei der Polizei gemeldet, nachdem die Behörden am Mittwoch den Fall bekanntgegeben hatten. Ihre Identifizierung ist vor allem wichtig, weil die Behörden nur gegen den Mediziner vorgehen können, wenn die Patientinnen selbst einen Strafantrag stellen. Von sich aus können die Ermittler nicht einschreiten, weil es sich bei dem Vergehen um ein sogenanntes Antragsdelikt handelt.

Der Mediziner soll in seiner Praxis im pfälzischen Schifferstadt von bis zu 3000 Frauen heimlich intime Bilder gemacht und gespeichert haben. Bei dem Arzt wurden den Angaben zufolge mehr als 35.000 Aufnahmen gefunden.