Herzogin Kates kleine Schwester Philippa verdreht Englands Männern den Kopf. Jetzt will sie ihre Talente an Franzosen testen.

London. Philippa Middleton besucht die French Open in Paris. Ein paar Tage später Anfang Juni: Pippa wird auf der Zielgeraden beim Triathlon im englischen Woodstock fotografiert. Sie läuft für den guten Zweck. So "sexy" könne Triathlon sein, "Heißes Rennen", "Flotter Flitzer", titeln britische Zeitungen. Eigentlich ist nur eine sportliche junge Frau zu sehen. Aber die 27-Jährige ist nicht irgendwer, sie hat das Casting der Medien gewonnen, jetzt muss sie die Rolle spielen. Pippa sorgt für Einschaltquoten.

Seit ihrem Auftritt bei der Hochzeit ihrer Schwester Catherine, 29, am 29. April interessiert so ziemlich alles, was Philippa Middleton tut. Auch wenn das, was sie tut, ziemlich durchschnittlicher Oberschichtenzeitvertreib ist. Für den britischen Boulevardjournalismus, der sich in den vergangenen Jahren hauptsächlich mit Unterschichtenphänomenen beschäftigte, eine erfrischende Abwechslung. Vor allem, weil sich bei Pippa die Ehrfurcht vor ihrem familiären Hintergrund so gut paaren lässt mit ein bisschen Pikanterie.

Pippas Po hat bei Facebook 230 000 Fans

Der beliebte Schlenker unter die Gürtellinie gelingt auch außerhalb von "Sun" und "News of the World". Es wird ungeniert geschmachtet. Zwar hat die Schwägerin des übernächsten Königs William, 28, bis auf den Anblick im Brautjungfernkleid von ihrer Rückseite nichts sehen lassen. Aber vielleicht ist es das. Es bleibt zu viel Raum für zu viel Fantasie. Auf Facebook hat Pippas Po mittlerweile 230 000 Fans gefunden. Das ist natürlich ein Kompliment, aber auch eine ziemliche Respektlosigkeit.

Vor wenigen Tagen besuchte sie ein Tennisturnier im Londoner Queens Club. Es spielten Andy Roddick und Kevin Anderson. So weit die Fakten. An ihrer Seite: George Percy, Sohn des Herzogs von Northumberland und einer der reichsten Erben Großbritanniens. Angeblich wird er nicht nur 340 Millionen Euro erben, sondern auch den Titel seines Vaters. "Der Sohn des Herzogs von Northumberland wäre ein ganz besonderer Fang", sagt der Herausgeber der britischen Aristokratie-Fibel "Debrett's Peerage", Charles Kidd. "Er ist der direkte Erbe seines Vaters. Der Herzogstitel ist der ranghöchste im britischen Adelsstand. Die Percys kommen gleich hinter der königlichen Familie." Wenn Pippa seine Frau würde, dann würde auch sie Herzogin, wie Schwester Catherine. Immerhin beschäftigen sich die Medien schon jetzt mehr mit ihr, als mit der Frau des Prinzen.

Pippa und George waren schon einmal im College ein Paar, und natürlich wird nun sofort vermutet, dass sie ihren Ex, der sie im April noch zur Hochzeit ihrer Schwester begleitet hatte, für ihren Ex-Ex verlassen habe. Ein neuer Spannungsbogen ist da, eine Hauptrolle braucht einen männlichen Gegenpart, jedes Drehbuch hält sich daran, jede Geschichte braucht Trennung, Liebe, Schmerz, Versöhnung. Und der Tag war noch nicht zu Ende. Am Abend wurden Pippa und George beim gemeinsamen Dinner im Restaurant Le Cercle gesehen. An einem Zweiertisch. Am Ende des Abends, so berichteten es Augenzeugen, habe es eine Umarmung gegeben. Eine ganz kurze, wohlgemerkt.

Als gesicherter darf vielleicht gelten, denn immerhin berichtet die "Times" darüber, dass sich Pippa tatsächlich von Alex Loudon getrennt hat, dem Ex-Cricketspieler und Londoner Broker. Es heißt, sie wolle für drei Monate in Cannes arbeiten, also in Frankreich, dem Land der Liebe. Bislang war die 27-Jährige nur in der Firma ihrer Eltern tätig, dem Onlineversand Party Pieces. Dort hat sie bislang die Website bestückt und das Kundenmagazin "Party Times" betreut. In Cannes möchte sie als Eventmanagerin für die Filmfestspiele wirken. Keine Nachricht also von großer Dramatik, aber eine weitere Folge der Pippa-Show, denn Cannes ist die Heimat der wirklich großen Stars.