Washington. Nach der wohl schlimmsten Tornado-Serie seit 80 Jahren in den USA suchen Helfer in den Trümmerbergen verzweifelt nach Überlebenden. Doch stattdessen finden sie immer mehr Leichen. Die Zahl der Toten im Süden des Landes kletterte auf mehr als 300, ein Ende war am Freitag nicht in Sicht. US-Präsident Barack Obama, 49, reiste mit seiner Frau Michelle, 47, ins Katastrophengebiet von Alabama, um den Menschen Mut zuzusprechen. Er sagte der Region schnelle Hilfe zu. Der Verlust an Menschenleben zerreiße ihm das Herz, sagte Obama beim Besuch der am schwersten zerstörten Stadt Tuscaloosa. Sie war von einem 1,5 Kilometer breiten und 300 km/h schnellen Tornado praktisch zweigeteilt worden. Gouverneur Robert Bentley sagte, die Schäden seien derart enorm und so weit verbreitet, dass es wahrscheinlich Tage dauern werde, bis das Ausmaß der Katastrophe abzuschätzen sei. Mehr als 10 000 Menschen sind in Alabama obdachlos. 1700 weitere wurden verletzt.

US-Meteorologen zählten allein in den vergangenen Tagen mehr als 150 Tornados. Damit wird der April 2011 wohl der mit den meisten Wirbelstürmen seit Jahrzehnten. Die meisten "Twister" wurden bislang im April 1974 mit 267 gezählt.