Oscar-Gewinnerin Catherine Zeta-Jones hat sich selbst in Nervenklinik eingewiesen. Sie soll manisch-depressiv sein

Los Angeles. Es sind Geschichten wie diese, in denen der Lack der Glamourwelt Hollywoods plötzlich abplatzt und die scheinbar ewig schönen und glücklichen Stars ganz alltäglich werden: Hollywoodstar Catherine Zeta-Jones, 41, ist manisch-depressiv und suchte daher eine Nervenklinik auf. Das Schicksalsjahr 2010 war zu viel für sie: die Sorge über die schwere Krebserkrankung ihres Ehemannes Michael Douglas, 66, dazu noch der Ärger mit Stiefsohn Cameron, 32, wegen Drogenhandels. Nach dem Stress des vergangenen Jahres habe Catherine die Entscheidung getroffen, sich für kurze Zeit in einer psychiatrischen Klinik behandeln zu lassen, erklärte ihre Sprecherin. Das Prominenten-Magazin "People" zitiert einen Freund mit den Worten, Zeta-Jones habe fünf Tage im Krankenhaus verbracht. "Sie hat sich selbst für einige Tage eingeliefert, weil sie bald wieder anfängt zu arbeiten und sicherstellen will, dass sie gut drauf ist."

Sechs Millionen Amerikaner sind nach Schätzungen manisch-depressiv

Nach Informationen der Internetseite "TMZ" hielt sie sich in einer Klinik im US-Staat Connecticut auf, doch sei sie dort wieder abgemeldet. Mit ihrer Krankheit steht die britische Schauspielerin nicht allein da. Schätzungsweise sechs Millionen US-Amerikaner sind manisch-depressiv. Anders als die schöne Waliserin suchen nur wenige Betroffene professionellen Rat.

Im Fall Zeta-Jones, die zuletzt die Hauptrolle in der romantischen Komödie "Lieber verliebt" spielte, dürfte der Kampf ihres Mannes gegen den Krebs eine Rolle gespielt haben. Sie heiratete den 25 Jahre älteren Douglas vor mehr als zehn Jahren. "Ja, es gab einen Wendepunkt in meinem Leben: Das war, als ich Catherine getroffen habe. Das hat mein Leben völlig verändert", sagte Douglas einmal im einem Interview. Zeta-Jones sagte im vergangenen Jahr in der "Gala" über den "Rosenkrieg"-Darsteller: "Michael ist mein Fels in der Brandung, mein Halt, mein Alles."

Auch in ihren Filmen war Zeta-Jones immer wieder an der Seite starker Männer zu sehen. 2003 erhielt sie den Oscar für die beste Nebenrolle im Film "Chicago" an der Seite von Richard Gere, 61. In der Gauner-Komödie "Ocean's Twelve" (2004) trat sie mit George Clooney, 49, auf. Als bei Douglas im vergangenen August Kehlkopfkrebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wurde, musste sie selbst zur unerschütterlichen Beschützerin werden. "Wir werden kämpfen!", sagte sie am Tag nach der Diagnose. Und sie tat es: Sie organisierte den Umzug von der Familienvilla auf den Bermudas nach New York, damit ihr Mann den Ärzten näher war, und fand eine neue Schule für Sohn Dylan Michael, 10, und Tochter Carys Zeta, 7. Angeblich schrieb Zeta-Jones ihrem Mann jeden Morgen Zettel mit kleinen Tagesaufgaben, um ihn auf andere Gedanken zu bringen. Douglas machte einen "sechsmonatigen Höllenritt" durch, wie er sagte. Chemotherapie und Strahlenbehandlung - Zeta-Jones war stets an seiner Seite. Im Januar verkündete Douglas den vorläufigen Sieg gegen den Krebs. Doch die Angst vor einem Rückfall bleibt.

Douglas' Sohn Cameron macht dem Ehepaar große Sorgen

Nervenaufreibend für Zeta-Jones ist zudem Michael Douglas' Sohn aus erster Ehe, Cameron. Der Schauspieler, der in dem Drama "Es bleibt in der Familie" neben Vater Michael und Großvater Kirk, 94, auf der Leinwand zu sehen war, kämpft seit Jahren gegen Alkohol- und Drogensucht. Dann wieder steht er wegen Drogenhandels vor Gericht. Douglas fleht in einem Brief an den Richter um Gnade. Es hilft nichts. Cameron wird im April vergangenen Jahres wegen des Besitzes und der Verbreitung von Heroin zu fünf Jahren Haft verurteilt. Zeta-Jones organisiert daraufhin die Besuche im Gefängnis.

Ob Zeta-Jones völlig geheilt werden kann, ist fraglich. Inzwischen soll es ihr wieder "großartig" gehen. "Sie kann es kaum erwarten, diese Woche die Arbeit an ihren zwei nächsten Filmen zu beginnen", sagte ihre Sprecherin