Wegen eines Feuers im Cockpit ist ein Qantas-Airbus mit 158 Menschen an Bord im notgelandet. In Washington ist ein Lotse im Tower eingeschlafen.

Sydney/Washington. Wegen eines Feuers im Cockpit ist ein Flugzeug der australischen Gesellschaft Qantas außerplanmäßig in der Stadt Cairns gelandet. Der Airbus A330 war am Mittwoch auf dem Weg von Manila nach Sydney. Ein elektrischer Defekt habe Flammen und Rauch ausgelöst, erklärte die Fluggesellschaft am Donnerstag. Die Piloten hätten den Brand in der Nähe der Frontscheibe etwa 50 Minuten vor der sicheren Landung gelöscht, erklärte Qantas. Die 147 Passagiere und elf Besatzungsmitglieder seien unverletzt geblieben.

Wegen eines Turbinenbrandes hatte ein Qantas-Airbus A380 im November 2010 in Singapur notlanden müssen. In den Wochen darauf mussten mehrere Qantas-Jumbos aus unterschiedlichen Gründen ihren Flug abbrechen und zum Startflughafen zurückkehren. Verletzt wurde niemand.

Fluglotse im Tower eingeschlafen

Auf dem Washingtoner Inlandsflughafen Reagan National sind zwei Flugzeuge ohne Freigabe vom Tower gelandet, weil der zuständige Fluglotse schlief. Der Lotse mit Leitungsfunktion hatte zum Zeitpunkt des Zwischenfalls am Dienstag gegen Mitternacht alleine Dienst, wie am Mittwoch aus Kreisen der Flugsicherheit verlautete. Die Piloten der beiden Maschinen konnten den Tower nicht erreichen, standen aber in Kontakt mit einer regionalen Leitstelle in Virginia, etwa 65 Kilometer entfernt, wie ein Sprecher der Verkehrssicherheitsbehörde (NTSB) erklärte.

Die Lotsen dort hätten im Tower von Reagan National telefonisch niemanden erreicht. Die US-Luftfahrtbehörde (FAA) bestätigte den Zwischenfall und erklärte, sie prüfe, ob alle Vorschriften eingehalten worden seien. In einer ersten Reaktion ordnete Verkehrsminister Ray LaHood an, dass auf dem Reagan-Flughafen in den späten Nachtstunden künftig zwei Fluglotsen anwesend sein müssen. Außerdem lasse er die personelle Besetzung auf anderen US-Flughäfen überprüfen, sagte LaHood.

An dem Zwischenfall beteiligt waren eine Boeing 737 der American Airlines mit 97 Menschen an Bord und ein Airbus A320 von United Airlines mit 68 Insassen. Flugsicherheitsexperten sagten, Menschen seien vermutlich nicht gefährdet gewesen. Ein früheres NTSB-Vorstandsmitglied erklärte, der Vorfall werfe Fragen nach Dienstplan und möglicher Übermüdung der Lotsen auf. "Wenn nichts los ist, ist es schlimmer", sagte John Goglia. "Wenn es ruhig ist, müssen sie nur ein bisschen müde sein, und schon schlafen sie ein."