Deutsche Helfer kommen in radioaktiv verseuchten Gebieten nicht zum Einsatz

Tokio. Die internationale Hilfe für die Erdbeben- und Tsunami-Opfer ist angelaufen. Rettungsmannschaften aus aller Welt sind auf dem Weg nach Japan oder bereits dort eingetroffen. Am Sonntagnachmittag sind 44 deutsche Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) mit drei Suchhunden vom Tokioter Flughafen Narita aus in den Westen des Landes aufgebrochen. Einsatzleiter Klaus Buchmüller sagte in der ARD, das 44-köpfige Team werde in dem Katastrophengebiet primär nach verschütteten Menschen suchen.

THW-Präsident Albrecht Broemme sprach angesichts der Gefahren durch Nachbeben, Tsunami und radioaktiver Strahlung von einer "auch für den Katastrophenschutz besonderen Situation". Es sei klar, dass die deutschen Hilfskräfte "selbstverständlich nicht" in radioaktiv verseuchte Gebiete geschickt werden. "Die Japaner würden nichts riskieren, um Ausländer zu gefährden", betonte Broemme. So sei der ebenfalls geplante Einsatz im Nordosten des Landes bereits aus Sicherheitsgründen verworfen worden.

"Gemischte Gefühle bei solchen Einsätzen hat man immer", sagte Ronny Bier, einer der Rettungsspezialisten des THW. Die Dreifach-Gefahr sei auch für ihn als erfahrenen Helfer neu, "aber jetzt haben wir immer noch sehr hohe Chancen, Menschen unter den Trümmern lebendig zu finden".

Wie lange das Rettungsteam in Japan bleiben wird, ist offen. Ausrüstung und Verpflegung reichten für zehn bis 14 Tage "autarkes Leben". Zum Equipment gehören ein komplettes Camp mit Duschen, Toiletten und Betten sowie Gerät zur Aufspürung und Trümmerbeseitigung. Die letzten zum Flugzeug angelieferten Geräte wurden erst kurz vor dem Abflug mit einem Hubschrauber auf dem Flughafen Hahn angeliefert: mehrere Dosimeter, die die Einsatzkräfte vor radioaktiver Strahlung warnen können.