Einsatzkräfte haben in Südbrandenburg ein illegales Waffen- und Munitionslager ausgehoben. Dabei fanden sie 182 verbotene Gegenstände.

Groß Döbbern/Cottbus. Auf einem Privatgrundstück im Süden Brandenburgs ist ein riesiges Waffenlager entdeckt worden. Auf dem Gehöft eines 65-jährigen ehemaligen Sportschützen in Groß Döbbern fanden Ermittler Waffen, Waffenteile und Munition, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag gemeinsam mitteilten. In der vergangenen Woche wurden insgesamt neun Objekte durchsucht. Die meisten Waffen seien in Stallungen, Nebenräumen und unter Stroh versteckt gewesen, hieß es. Kaum eine Waffe sei sicher in Panzerschränken aufbewahrt gewesen. Die Polizisten stießen auch auf eine scharfe Handgranate, die auf dem Dach eines Stalls lag.

65-Jähriger soll mit Minensuchgerät hantiert haben

Zeugen hatten einen entsprechenden Hinweis gegeben. Der Besitzer soll früher dabei beobachtet worden sein, wie er mit einem Minensuchgerät nach Hinterlassenschaften aus dem Zweiten Weltkrieg suchte. Er ist den Angaben zufolge schwerstkrank und nicht vernehmungsfähig. Offenbar stieß der Mann bei seinen Suchaktionen auch auf die Gebeine von Kriegsopfern: In einem Nebenraum des Gehöfts fanden Polizisten einen menschlichen Totenschädel, der in einem Pappkarton lag und aus dem Zweiten Weltkrieg stammen soll, hieß es.

Insgesamt 182 Waffen und Sorten an Munition gefunden

Die Ermittler fanden weitere Waffen in Wohnungen und Kellern von einem 33 und einem 51 Jahre alten Cottbuser. Insgesamt wurden 182 verbotene Gegenstände sichergestellt, ein Großteil auf dem Grundstück des 65-Jährigen. Zu den Fundstücken zählten zwei Sprenggranaten, eine scharfe Handgranate, ein Maschinengewehr und eine Maschinenpistole sowie vier Bajonette und rund 4.500 Schuss Munition.

Nach Angaben eines Polizeisprechers sind die Waffen unterschiedlich alt. Fabrikneu sei aber keine. Nach den derzeitigen Erkenntnissen seien die Waffen lediglich gelagert und nicht gehandelt worden.