Ein Café im Londoner Szene-Stadtteil Covent Garden hat seinen Kunden Eiscreme aus Muttermilch angeboten. Das wurde jetzt aber verboten.

London. Eine Londoner Behörde hat am Montag aus menschlicher Muttermilch hergestelltes Speiseeis aus dem Verkehr gezogen. Eine Sprecherin des Rates von Westminister City teilte mit, man habe damit auf zwei Beschwerden reagiert. Bis zur Entscheidung der britischen Lebensmittelbehörde darüber, ob das, wie es in den Beschwerden hieß, aus Körperflüssigkeiten anderer Leute hergestelltes Eis gesundheitlich unbedenklich sei, werde das als "Baby Gaga" vor einer Woche auf den Markt gekommene Eis nicht verkauft.

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"Baby Gaga": Londoner Café bietet Eiscreme aus Muttermilch

Eklig oder ausgefallen? Im Londoner Szene-Stadtteil Covent Garden verkauft ein Cafébetreiber Eiscreme aus Muttermilch. "Baby Gaga“ heißt der Cocktail - verfeinert mit Vanille aus Madagaskar und geriebener Zitronenschale. „Schmeckt wie ganz normales Joghurt-Eis“, sagten erste Testesser. Das Café bietet das Dessert aus Muttermilch zum stolzen Preis von 14 Pfund (umgerechnet etwa 16,80 Euro) pro Becher an. 15 Frauen haben sich auf eine Zeitungsanzeige als Spenderinnen des Rohstoffes gemeldet. Bis zu 20 Prozent betrage der Muttermilchanteil, sagte Café-Betreiber Matt O'Connor am Freitag der dpa. Die Milch werde nach den Kriterien von Blutspenden überwacht. “Wenn es gut für unsere Kinder ist, dann muss es auch gut für den Rest von uns sein“, sagte er der BBC. „Einige Leute werden sich mit Abscheu abwenden. Aber in Wirklichkeit ist das ein wahres Bio-Produkt, absolut natürlich.“

Victoria Hiley, eine der Milchspenderinnen, sieht nichts Schlimmes dabei, Eiscreme aus Muttermilch zu produzieren. Im Gegenteil: Sie sieht das Ganze als Werbeaktion an, die junge Mütter wieder mehr zum Stillen bewegen soll. “Wenn Erwachsene merken, wie gut das schmeckt, werden sie ihre Kinder vielleicht wieder öfter mit Muttermilch füttern“, sagte sie. Im übrigen gebe es für die Spende auch ein wenig Geld. 15 Pfund bekomme sie für einen Viertelliter. Für die 35-Jährige ist es insofern auch ein „Mittel gegen die Rezession“.