Bei einer Trauerfeier im Dom von Halberstadt ist am Sonnabend der Opfer des Zugunglücks von Hordorf in Sachsen-Anhalt gedacht worden, bei dem vor einer Woche zehn Menschen ums Leben gekommen waren.

Halberstadt. Bei einer Trauerfeier im Dom von Halberstadt ist am Sonnabend der Opfer des Zugunglücks von Hordorf in Sachsen-Anhalt gedacht worden, bei dem vor einer Woche zehn Menschen ums Leben gekommen waren. „Wir alle in unserem Land sind darüber erschüttert“, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) in seiner Ansprache am Samstag in Halberstadt. Sein Mitgefühl gelte auch allen Angehörigen und den bei dem Unglück verletzten 23 Menschen.

Böhmer verwies in seiner Ansprache auch auf die Solidarität und Anteilnahme, die Angehörigen und Verletzten nach dem Unglück zuteil geworden war. So sei Hordorf nicht nur ein Ort des Erschreckens, „sondern auch ein Ort der gelebten Mitmenschlichkeit“. Ein solch schweres Schicksal sei indes besser zu verarbeiten, „wenn wir es wenigstens erklärt bekommen“. Die Menschen suchten nach einer „rational erklärbaren Ursache“. Dies solle allerdings den Fachleuten überlassen werden. Die evangelische Landesbischöfin Ilse Junkermann sagte bei der Trauerfeier: „Dieses Unglück erinnert uns, wir sind fehlbare Menschen. Die perfekte Welt – sie gelingt uns nicht.“ Niemand sei vor dem Versagen gefeit.

Das Unglück hatte sich Samstag vergangener Woche ereignet, nachdem ein Nahverkehrszug des Harz-Elbe-Expresses auf einer eingleisigen Strecke frontal mit einem Güterzug zusammengeprallt war. Gegen den Lokführer des Güterzuges ermittelt die Staatsanwaltschaft. Möglicherweise hatte er ein Haltesignal übersehen.