Seit Wochen untersucht die französische Polizei den Tod eines Vaters und seines Sohnes. Mehrere Spuren führen die Ermittler nach Deutschland.

Paris/Toulouse. Rund zwei Monate nach dem Fund zweier Männerleichen in Südfrankreich untersucht die französischen Polizei eine mögliche Verbindung nach Deutschland. Alle Kleidungsstücke, die die Opfer trugen, seien in Deutschland gekauft worden, teilte eine Polizeisprecherin am Donnerstagabend in Montpellier mit. Die Männer seien mit einer Pistole des gleichen Kalibers erschossen worden wie die Opfer der sogenannten Döner-Morde.

Die französischen Ermittler gehen aufgrund ihrer Erkenntnisse davon aus, dass die beiden Männer, bei denen es sich laut einer DNA-Analyse um Vater und Sohn handelt, wahrscheinlich in Deutschland gelebt hatten. Außer der Bekleidung der Toten seien auch die Hand- und Leintücher sowie der Teppich, in den die Leichen eingewickelt gewesen seien, dort gekauft worden. Der Vater war den Angaben zufolge etwa 50 bis 60 Jahre alt, sein Sohn etwa 35 bis 40 Jahre. Ihre Leichen waren Ende November in der Nähe von Perpignan entdeckt worden. Vater und Sohn waren demnach beide rothaarig, kräftig gebaut und 1,71 beziehungsweise 1,79 Meter groß. Beide trugen Freizeitkleidung.

Das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden arbeite bei dem Fall mit den französischen Ermittlern zusammen, teilte die Polizei in Montpellier dazu weiter mit. Das BKA selbst wollte dies zunächst nicht bestätigen.

Die "Döner-Morde“ sind bis heute nicht aufgeklärt. Bei der Mordserie waren zwischen 2000 und 2006 in Deutschland acht Türken und ein Grieche getötet worden. Die meisten Opfer waren Kleingewerbetreibende und wurden tagsüber in ihren Geschäften mit Kopfschüssen regelrecht hingerichtet, ohne dass der oder die Täter je von einem Zeugen gesehen wurden. Alle Morde wurden mit derselben Waffe, einer tschechischen Pistole des Kalibers 7,65 Millimeter vom Typ Ceska, verübt. Mit einer Waffe dieses Kalibers wurden nach Angaben der französischen Behörden auch die bisher nicht identifizierten Männer in Südfrankreich getötet.