Gewalt explodiert im Norden des Landes. Armee schickt Soldaten

Monterrey. Nach einer Serie von Überfällen mutmaßlicher Drogenhändler haben in einer Stadt im Nordosten Mexikos alle Polizisten den Dienst quittiert. Der Polizeichef von General Terán und seine 38 Kollegen kündigten, nachdem in dieser Woche die enthaupteten Leichen von zwei Polizisten gefunden worden waren.

Das Hauptquartier der Polizei war seit vergangenem Dezember dreimal angegriffen worden. Bewaffnete hatten das Gebäude beschossen und Handgranaten auf die Polizeiwache geschleudert. Nach Angaben von Bürgermeister Ramon Villagomez wurden nun Soldaten und Bundespolizisten nach General Terán verlegt. Die Stadt mit 14 500 Einwohnern in der Nähe der Industriestadt Monterrey liegt an einer berüchtigten Schmuggelroute an der mexikanisch-US-amerikanischen Grenze.

Erst vor Kurzem hatten Bewaffnete in der Grenzstadt Ciudad Juárez zehn Menschen getötet. Sieben Personen kamen bei einem Überfall während eines Fußballspiels in einem öffentlichen Park ums Leben, drei weitere wurden auf offener Straße erschossen. Unbekannte stürmten das Gelände und eröffneten mit Maschinengewehren das Feuer. Die Ermittler fanden 180 Patronenhülsen. Vier Menschen waren schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, darunter ein zwölfjähriges Mädchen. Eines der Opfer erlag später seinen Verletzungen. Der Park war erst vor vier Monaten im Rahmen eines Programms zur Gewaltprävention eröffnet worden.

Seit Beginn der von Präsident Calderón ausgerufenen Offensive gegen die Drogenkartelle vor vier Jahren sind mehr als 34 600 Menschen bei Gewaltakten im Zusammenhang mit Drogen ums Leben gekommen.

In der Stadt Ciudad Juárez, die als die gefährlichste im ganzen Land gilt, gab es allein im vergangenen Jahr mehr als 3000 Todesopfer. Die beiden Kartelle Sinaloa und Juárez kämpfen in der gegenüber vom texanischen El Paso gelegenen Grenzstadt vor allem um die Kontrolle über lukrative Schmuggelrouten in die USA.