In Hessen haben Polizisten Wohnungen von Mitgliedern der Hells Angels und ein Eros-Center wegen Verdachts auf Waffenbesitz durchsucht.

Frankfurt. Nach der Großrazzia gegen die Hells Angels Mitte Dezember hat die Polizei die berüchtigte Rockergruppe in Hessen am Mittwoch erneut ins Visier genommen. Am frühen Morgen durchsuchten Spezialeinheiten und Polizeibeamte vier Wohnungen und ein Eros-Center in Frankfurt, Dietzenbach und Dreieich. Dabei ging es um Verstöße gegen das Waffengesetz.

Beschuldigt werden ein 29-Jähriger und ein 46 Jahre alter Mann aus Frankfurt, ein 25-Jähriger aus Dietzenbach und ein 51-Jähriger aus Dreieich. Es seien aber keine scharfen Waffen gefunden oder Verdächtige festgenommen worden, sagte die Frankfurter Oberstaatsanwältin Doris Möller-Scheu. Die Fahnder stellten etwas Marihuana, Tränengas und einen Schlagstock sicher.

Die Ermittlungen gehen auf Hinweise der letzten Razzia am 10. Dezember zurück. Dabei war es damals aber auch darum gegangen, ob Polizisten interne Informationen an die Rocker verkauft und im Drogengeschäft mitgemischt haben. Dies sei bei der Razzia am Mittwoch aber kein Thema gewesen, sagte Möller-Scheu.

Hessens Innenminister Boris Rhein (CDU) hatte im Dezember gesagt: "Die Sachverhalte sind klar und ziemlich eindeutig.“ Fünf Beamte wurden suspendiert, weil sie entweder mit Informationen oder Drogen gehandelt haben sollen. Ein hochrangiger LKA-Beamter (50) soll für rund 10 000 Euro Polizeiinterna verkauft haben. Auch ein Frankfurter Beamtenpaar (36 und 33) wurde verdächtigt. Eine 34 Jahre alte Polizistin war bereits einen Tag vor der Razzia festgenommen worden. Laut Staatsanwaltschaft Darmstadt hat sie zugegeben, dem fünften Suspendierten (51) Drogen verkauft zu haben. Informantin soll sie aber nicht gewesen sein. "Hier wird nach wie vor noch ermittelt“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Sebastian Zwiebel, am Mittwoch in Darmstadt. Ein Abschluss sei noch nicht abzusehen.