"Entweder man macht Politik - oder sie wird mit einem gemacht." Das ist das Credo von Kristina Schröder. Die Wiesbadenerin gilt als ehrgeizig. Sie war 32, als sie im November 2009 als neue Bundesfamilienministerin vereidigt wurde. Viel zu jung, moserten die älteren Herrschaften in der Union damals. Fortan galt die Soziologin als Merkels Mädchen. Als eine Art Leichtgewicht in dem Ressort, dem Ursula von der Leyen eine zuvor nie gesehene Bedeutung verliehen hatte.

Jetzt kann Schröder ihr Ministerium, das sich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auf die Fahnen geschrieben hat, einem ganz persönlichen Praxistest unterziehen: Die Ministerin ist schwanger, das Kind soll im Juli zur Welt kommen. "Wir werden dann vor den gleichen Herausforderungen stehen wie viele andere Paare, bei denen beide beruflich sehr gefordert sind", meinte die inzwischen 33-Jährige, die seit einem knappen Jahr mit dem Pinneberger CDU-Bundestagsabgeordneten Ole Schröder verheiratet ist, gegenüber der "Bild"-Zeitung.

Tatsächlich könnte die Herausforderung in diesem Fall noch etwas größer sein. Denn man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass die Öffentlichkeit mit Argusaugen verfolgen wird, wie Deutschlands erste schwangere Bundesministerin mit ihrem Mutterschaftsurlaub umgeht - und was das Ehepaar aus der gesetzlich garantierten Erziehungszeit machen wird.