Rio de Janeiro. Hoffnung inmitten von Trümmern: Im brasilianischen Nova Friburgo ist Rettungskräften nach den schweren Erdrutschen die spektakuläre Rettung eines sechs Monate alten Babys gelungen, das 15 Stunden in den Armen seines ebenfalls vergrabenen Vaters gelegen hatte.

Der kleine Nicholas habe nur ein T-Shirt getragen und bei der Rettung nicht einmal geweint, sagten Feuerwehrleute. Die Retter zogen in einer vierstündigen Aktion zunächst das Kind aus den Trümmern, dann den Vater, 25, dessen Frau und Schwiegermutter bei den Erdrutschen und Überschwemmungen getötet wurden. "Ich danke Gott, denn es ist ein Wunder", sagte der Großvater.

Brasilien wird derzeit von einer der schwersten Naturkatastrophen seiner Geschichte erschüttert: Nach sintflutartigen Regenfällen stieg die Zahl der Toten auf mindestens 529. In der Bergregion Serrana nördlich von Rio de Janeiro suchten Rettungskräfte auch am Freitag verzweifelt nach Überlebenden. Anhaltender Regen und verschüttete Straßen erschweren die Suche. Die Behörden befürchten noch viele weitere Opfer. Mehr als 13 500 Brasilianer verloren in den Schlamm- und Wassermassen ihr Zuhause.