Bisher läuft das Kreuzfahrtgeschäft in Kuba eher schleppend - Schiffe aus den USA laufen das Land nicht an. Nun wird ein Aufschwung erhofft.

Havanna, Kuba. Das britische Kreuzfahrtschiff eines Tochterunternehmens des deutschen Touristikkonzerns TUI hat erstmals im Hafen von Havanna festgemacht. Die 204 Meter lange „Thomson Dream“ mit 1500 Passagieren an Bord legte am Mittwoch am Hafen der kubanischen Hauptstadt an, wie das dortige Tourismusministerium mitteilte. Der Ministeriumsvertreter José Manuel Bisbé äußerte die Hoffnung, dass dies der Auftakt für eine Wiederbelebung des kubanischen Geschäfts im Kreuzfahrtsektor sei. Dieser Sektor lag auf der kommunistisch regierten Insel seit Jahren brach. Die von Thomson Cruises gecharterte „Thomson Dream“ soll nun im ersten Quartal des laufenden Jahres noch vier Mal für zwei Tage in Havanna haltmachen.

Die Zahl der Kreuzfahrt-Touristen hatte ab dem Jahr 2005 in Kuba drastisch abgenommen, nachdem das US-Unternehmen Royal Caribbean den spanischen Konkurrenten Pullmantur und damit dessen Kreuzfahrtschiff „Holiday Dream“ aufgekauft hatte, das regelmäßig nach Kuba gereist war. Wegen der von den USA seit Anfang der sechziger Jahre aufrecht erhaltenen Blockade gegen Kuba steuert das Schiff das Land nicht mehr an. Die Zahl der Kreuzfahrturlauber auf der Insel ging damals von rund 100 000 auf 10 000 im Jahr zurück. Im November 2010 erhielt der Kreuzfahrttourismus aber einen neuen Schub mit dem spanischen Schiff „Gemini“. Deutsche Reedereien wie Aida Cruises und TUI Cruises steuern Kuba derzeit nicht an. Im vergangenen Jahr kamen 2,5 Millionen Touristen aus aller Welt nach Kuba. Das Tourismusministerium des Karibikstaates hofft, die Besucherzahl in diesem Jahr auf 2,7 Millionen steigern zu können.