Bad Reichenhall. Der Mann einer beim Einsturz der Eissporthalle Bad Reichenhall getöteten Frau erwägt eine Strafanzeige gegen die Staatsanwaltschaft in Traunstein wegen Strafvereitelung im Amt. Die Staatsanwaltschaft habe nur drei Bauingenieure und Architekten angeklagt, aber nicht die Mitarbeiter der Stadtverwaltung, und damit "alles getan, um sie zu decken", sagte Robert Schromm am Donnerstag.

Am 2. Januar tritt die Verjährung für fahrlässige Tötung ein. Ab diesem Zeitpunkt kann niemand mehr für das Unglück belangt werden. Sollte bis dahin kein Verfahren gegen die Rathausmitarbeiter eingeleitet werden, will Schromm die Staatsanwaltschaft anzeigen. Das Landgericht Traunstein hatte einen Bauingenieur zu 18 Monaten auf Bewährung verurteilt, weil er die Statik des Dachs falsch berechnet hatte. Einen Statiker und einen Architekten sprach das Gericht frei. Bei dem Einsturz am 2. Januar 2006 waren 15 Menschen getötet und 34 verletzt worden.