Michelle Obama hatte die Telefonleitung direkt in ihr Ferienhaus auf Hawaii umleiten lassen. Dort erklärte sie Kindern die Weihnachtsmann-Route.

Washington. First Lady Michelle Obama hat an Heiligabend Kindern bei der Suche nach dem Weihnachtsmann geholfen. Die 46-Jährige beantwortete am Freitagnachmittag (Ortszeit) unangekündigt 40 Minuten lang Telefonanrufe von Kindern, die sich an die traditionelle „Santa-Hotline“ der US-Luftüberwachung Norad wandten, um die genaue Position des Weihnachtsmanns auf seiner Route beim Austeilen der Geschenke zu erfahren.

Die Präsidentengattin hatte die Telefonleitung, die normalerweise zur Leitstelle nach Colorado führt, für die Zeit direkt in ihr Ferienhaus in Kailua auf Hawaii umleiten lassen. Während ihr Mann Barack mit den beiden Töchtern Malia und Sasha einen Strandausflug machte, nahm sie Gespräche der Kleinen entgegen, die sehnsüchtig auf den Weihnachtsmann warteten. Der liefert in den USA die Geschenke traditionell erst am Weihnachtsmorgen ab.

Aber erst „nachdem jedes Kind schlafen gegangen ist. Sie müssen fest schlafen, bevor er kommt“, wie die First Lady etwa dem kleinen Trevin erzählte. Etwas genauer wollte es Seth wissen: „Ist Rudolph (das Rentier) dabei?“, fragte er. „Ja, Rudolph zieht den Schlitten“, antwortete Frau Obama. Das könne man an dem kleinen roten Punkt auf dem Radar erkennen, der offensichtlich Rudolphs Nase sei.

Während Michelle Obamas Telefonschicht war der Weihnachtsmann offenbar gerade in Afrika. Er flog demnach von Südafrika über Namibia nach Zentralafrika, dann nach Kamerun und Algerien. Bei ihren letzten Gesprächen hatte er es dann mit „seinem Schlitten voller Geschenke“ nach Rom geschafft, wie sich aus der vom Weißen Haus veröffentlichen Mitschrift ergibt. „Es gibt keinen klaren Pfad“, verriet Obama dem kleinen Sean.

Ein kleiner Junge namens Austin war allerdings mehr an der Präsidentengattin selbst interessiert als am Weihnachtsmann. Ob der Job einer First Lady hart sei, wollte er wissen, mit so vielen Sicherheitsleuten und dann noch mit Barack Obama als Ehemann. „Er ist ein ziemlicher guter Typ“, verriet Michelle Obama und plauderte weiter: „Es ist ziemlich einfach, mit ihm verheiratet zu sein. Er ist schon irgendwie lustig, es macht Spaß, mit ihm herumzuhängen.“

Den weihnachtlichen „Sonderservice“ der amerikanische Flugabwehr gibt es seit 1955, als die Norad-Nummer irrtümlich als die des Weihnachtsmanns in einer Werbeanzeige in einer Zeitung genannt wurde. Der damalige Offizier vom Dienst, der normalerweise nach feindlichen Jägern Ausschau hält, spielte mit, als Kinder ihn nach dem Standort des Weihnachtsmanns mit seinem Schlitten und den Rentieren fragten und gab Auskunft anhand der Radardaten. Seitdem ist die „Santa-Hotline“ in Amerika eine Tradition.

Heute sind mehr als 1200 Freiwillige im Einsatz und kümmern sich um die Beantwortung von Anrufen und Emails für den Weihnachtsmann. Im Jahr 1998 ergänzte die Leitstelle, die von der US-amerikanischen und kanadischen Luftwaffe in den Rocky Mountains betrieben wird, den Service um die Webseite www.noradsanta.org .