Eine Autofahrerin starb bei Helmstedt. Im Hamburger Hafen sind Eisbrecher im Einsatz. Winterdienst fand nur noch eingeschränkt statt.

Hannover/Hamburg. Das Winterwetter bereitet den Autofahrern in Norddeutschland weiterhin Probleme. In allen Landesteilen Niedersachsen gab es am Dienstag erneut Verkehrsunfälle. Bei einem Unfall auf der Bundesstraße 244 bei Helmstedt kam am Morgen eine 56-jährige Frau ums Leben. In das Auto ihrer Tochter, in dem sie als Beifahrerin saß, war zuvor auf schneeglatter Straße ein Posttransporter geprallt, wie die Polizei mitteilte. Der Winterdienst fand landesweit nur noch eingeschränkt statt. In weiten Teilen Niedersachsens fiel zudem am Dienstag wieder die Schule aus. Im schleswig-holsteinischen Flensburg riet die Polizei den Lkw-Fahrern, das Stadtgebiet wegen starker Schneefälle zu umfahren. In Deutschlands größtem Seehafen Hamburg waren am Dienstag erstmals in diesem Winter Eisbrecher im Einsatz.

Mit den Streusalzvorräten werde etwas „sparsamer“ umgegangen, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums in Hannover auf dapd-Anfrage. Auch werde teilweise die dritte Spur auf den Autobahnen nicht mehr geräumt. Meldungen, wonach manche Autobahnen gar nicht mehr gestreut würden, seien aber falsch, sagte der Sprecher. Grund für den sparsameren Verbrauch ist etwa, dass Streusalz nur bei Temperaturen bis minus sieben Grad richtig wirkt. Vor allem aber wird das Streusalz in vielen Kommunen in Niedersachsen langsam knapp. Auf der Autobahn 7 bei Göttingen führten rund zehn Zentimeter Neuschnee am Dienstag zu Unfällen und Behinderungen.

Am Flughafen Hannover sollten bis Dienstagnachmittag alle Flüge in Richtung Frankfurt ausfallen. Gestrichen seien auch die Verbindungen nach London und Brüssel, sagte eine Sprecherin auf dapd-Anfrage. Zudem war nur eine Startbahn geöffnet, da die andere von Schnee geräumt werden musste. Zu nennenswerten Verspätungen kam es aber nicht. Am Hamburger Flughafen waren am Dienstagvormittag etwa 30 an- und abgehende Flüge gestrichen worden. Vor allem Flüge zu und von großen internationalen Luftfahrt-Drehkreuzen wie Frankfurt, London und Paris seien betroffen, sagte eine Sprecherin von Hamburg Airport auf dapd-Anfrage.

Starke Schneefälle haben im Norden Schleswig-Holsteins abermals für Verkehrsbehinderungen gesorgt. Lkw-Fahrern sollten das Flensburger Stadtgebiet meiden, wie ein Polizeisprecher sagte. An Steigungen könnten Lastwagen wegen der Straßenglätte Probleme bekommen. Mancherorts gab es in der Nacht auch Schneeverwehungen.

In Eutin (Kreis Ostholstein) haben Unbekannte bereits am Montag rund eine Tonne Streusalz gestohlen. Von einer am Bahnhof aufgestellten Palette verschwanden insgesamt 21 Säcke, wie die Polizei mitteilte. Damit sollten die Gleise vom Eis befreit werden. Von den Tätern fehlte zunächst jede Spur.

Nach anhaltenden Minusgraden haben die Eisbrecher in Deutschlands größtem Seehafen Hamburg mit ihrem Einsatz begonnen. Seit Dienstagmorgen seien vorerst vier Schiffe der Hafenbehörde Hamburg Port Authority (HPA) auf der Elbe unterwegs, sagte HPA-Sprecher Alexander Schwertner auf dapd-Anfrage. Die Lage sei derzeit ruhig und entspannt. Trotz vereinzelter Eisschollen laufe der Schiffsverkehr ohne Probleme. Die Eisbrecher werden bis auf Weiteres rund um die Uhr fahren. Sie brechen das Eis im Hafengebiet in kleine Stücke, um es in Bewegung zu halten. Nur dann kann das Eis mit der Ebbe abgetrieben, Eisstaus verhindert und der Hochwasserschutz gewährleistet werden. „Wir passen auf, dass sich keine Eisblockaden bilden, sich das Eis staut, der Wasserspiegel erhöht und Druck auf die Deiche auslöst“, sagte Schwertner. (dapd/abendblatt.de)