Die Ermittlungen haben ergeben, dass die beiden Täter zuerst geschossen hätten. Die Polizisten hätten daraufhin den Angriff erwidert.

Karlsruhe. Bei dem tödlichen Schusswechsel mit den "Gentlemen-Räubern“ nach ihrem Banküberfall in der Karlsruher Innenstadt handelten die Polizisten in Notwehr. Die kriminaltechnischen Untersuchungen sowie weitere Ermittlungen hätten ergeben, dass die Täter zuerst geschossen hätten, teilten die Staatsanwaltschaft sowie das Regierungspräsidium Karlsruhe am Dienstag mit. Die zwei Polizisten hätten erst daraufhin mit insgesamt 19 Schüssen aus ihren Dienstwaffen den Angriff erwidert.

Bei dem Überfall vor elf Tagen war die 38-jährige Bankräuberin von mehreren Schüssen getroffen worden, bevor sie sich selbst mit einem Kopfschuss das Leben nahm. Auch ihr 40-jähriger Partner wurde von mehreren Kugeln getroffen, bevor er durch einen Schuss in die Brust getötet wurde. Das Paar wurde seit Jahren gesucht. Ihnen wird eine Serie von mindestens 21 bewaffneten Banküberfällen innerhalb der vergangenen 15 Jahre zugeschrieben. Insgesamt sollen sie mehr als zwei Millionen Euro erbeutet haben.

Mehrere Zeugen hatten bereits angegeben, dass die Täter das Feuer auf die Polizeibeamten eröffneten. Von dem Paar wurden dabei mindestens zehn Schüsse abgegeben, wobei die Schüsse wahrscheinlich alle aus der Waffe des Mannes stammten. Außerdem trug er zwei weitere gefüllte Magazine mit jeweils 14 Schuss Munition am Körper.

Beide Täter hatten Selbstladepistolen verwendet. Ob die Täterin auch selbst einmal auf die Beamten geschossen hatte, ist offen. Ein solcher weiterer Schuss aus ihrer Waffe sei nicht auszuschließen, hieß es.

Die Kugel, durch die die 28 Jahre alte Polizeiobermeisterin schwer verletzt wurde, stammte den Angaben zufolge aus der Waffe des männlichen Täters. Auch der Streifenwagen der beiden Polizeibeamten wies mehrere Einschüsse auf.