Königin Silvia soll von Eskapaden ihres Gatten gewusst, Scheidung aber verworfen haben

Stockholm. Ein Märchen schien wahr zu werden an jenem 19. Juni 1976, als die junge Silvia Sommerlath in Stockholm Carl XVI. Gustaf heiratete und Königin von Schweden wurde. Die unbekannte bürgerliche Deutsche hatte das Herz des damals begehrtesten Junggesellen Europas erobert, und Millionen beneideten sie darum. 34 Jahre später jedoch erfährt die Welt von allerlei Eskapaden des Königs und wird gewahr: Scheinbar Märchenhaftes kann sich auch als Albtraum entpuppen.

Dass es ein anstrengender und nicht immer erfreulicher Job werden würde, Gemahlin eines gekrönten Hauptes zu sein und immer im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zu stehen, stand außer Frage. Aber wenigstens im Privatleben von Königin Silvia schien alles perfekt. Da waren die drei hübschen Kinder und der liebende Ehemann. Doch der Schein trog schon lange, wie sich jetzt herausstellt. Zwar gab es von Anfang an immer wieder Gerüchte, dass Carl XVI. Gustaf, 64, auch nach seiner Eheschließung gern mal das Stockholmer Nachtleben genoss, aber es waren eben nur Gerüchte.

Bis vor zwei Wochen das Buch "Der widerwillige König" des Biografen Thomas Sjöberg erschien. Nach dessen bislang unwidersprochenen Enthüllungen besuchte der König Sex-Partys, hatte mindestens eine Geliebte und war noch 2008 Gast eines verruchten Klubs in Slowenien. Königin Silvia soll vom Treiben ihres Gatten durchaus gewusst haben. Es soll sogar vorgekommen sein, dass sie solche Partys vorzeitig verließ und im Auto wartete, bis die Herren sich ausgetobt hatten.

Anfang der 90er-Jahre habe es in der königlichen Ehe dann so schwer gekriselt, dass zeitweise sogar an Scheidung gedacht wurde. Das berichtet nun Deanne Rauscher, Koautorin des Skandalbuchs. Sie hat unter anderem Christer Gustafsson interviewt, einen Mann, der hochgestellten Persönlichkeiten diskret Damenbegleitung zuführt. "Ich habe es auf Band", sagt Rauscher. "Der König und die Königin standen kurz vor der Scheidung." Warum es dann doch nicht dazu kam, bleibt offen.

Bekannt ist, dass Silvia vor ihrer Hochzeit Monate am dänischen Hof verbracht hatte und dort von der damaligen Königin Ingrid geschult wurde. Ingrid war eine geborene Bernadotte und Tante von König Carl Gustaf. Ihr eigener Mann - Dänenkönig Frederik IX. - war auch kein Kind von Traurigkeit. Sie soll Silvia damals eingebläut haben, dass man als Königin immer zu lächeln hat, auch während Ehekrisen. Nach dem Motto: Augen zu und durch.

Silvia, 66, hat wahrscheinlich mehr gelitten, als sich Außenstehende vorstellen können. Besonders schlimm wird jedoch die kommende Zeit werden. Bei ihren nächsten öffentlichen Auftritten wird sie sich fragen, was die Leute von ihr denken. Wird sie aufrichtig bemitleidet oder nur mitleidig belächelt? Und wird vielleicht sogar erneut über ihre angeblichen Schönheitsoperationen getuschelt? Seit Anfang der 90er-Jahre soll sie regelmäßig eine Klinik in Brasilien aufsuchen und dafür sorgen lassen, dass sie jünger wirkt, als sie ist. "Silvia war immer eine schöne Frau. Aber wenn der König junge Frauen bevorzugt, ist es nicht erstaunlich, dass sie dafür kämpft, ihre Attraktivität zu bewahren", sagt Rauscher.

In wenigen Monaten soll ein weiteres Buch erscheinen. Titel: "Silvia - Königin um jeden Preis". Außerdem droht ein ehemaliger Klubbesitzer mit der Veröffentlichung von heimlich aufgenommenen Fotos. Der Albtraum, der als Märchen begonnen hatte, dauert an.