Ein Lette, der aus Thailand nach Frankfurt eingereist war, hatte zwei seltene Palmkakadus dabei. Diese Tiere stehen aber unter Artenschutz.

Frankfurt/Main. Der Zoll hat am Frankfurter Flughafen den Schmuggel von Exemplaren einer streng geschützten Tierart verhindert. Wie das Hauptzollamt Frankfurt am Donnerstag mitteilte, beschlagnahmten die Beamten bei einem aus Thailand eingereisten Passagier aus Lettland zwei der seltenen Palmkakadus. Bei dem Vorfall, der sich bereits am 17. Oktober abgespielt hatte, gab er an, die beiden etwa 60 Zentimeter großen Tiere seien als Geburtstagsgeschenk für seine Schwester gedacht. Beim Zoll angemeldet hatte er die Vögel nicht, die er in eine Holzkiste gepfercht und dann in eine schwarze Sporttasche gesteckt hatte. Zoll-Sprecherin Christine Kolodzeiski sagte: „Bei den Tieren, die überwiegend in Thailand und Australien verbreitet sind, handelt es sich um eine besonders streng geschützte Art, von der es weltweit nur noch wenige Exemplare gibt.“

Nach eingehender Veterinärkontrolle wurden die Tiere zur weiteren Beobachtung in Quarantäne gebracht. Sie sollen später an geeignete Zuchteinrichtungen übergeben werden. Dem verhinderten Schmuggler droht nun ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Washingtoner Artenschutzübereinkommen, die Tiertransportbestimmungen sowie versuchter Steuerhinterziehung. Er konnte zwar in sein Heimatland ausreisen, die Strafverfolgung ist nach Zollangaben aber auch in dem EU-Mitgliedsstaat Lettland gewährleistet.

Nach Angaben des Hauptzollamts ist der Trend zu exotischen Urlaubssouvenirs „leider noch immer ungebrochen“. Allein im ersten Halbjahr 2010 wurden 13.646 Einzelexemplare beschlagnahmt, darunter 4.550 lebende Tiere wie Schildkröten, Schlangen und Leguane.