Erst ein Erdbeben, dann ein Tsunami, schließlich der Vulkansausbruch: In Indonesien sind weit über 100 Menschen ums Leben gekommen.

Jakarta. Indonesien ist binnen zwei Tagen von mehrere Naturkatastrophen heimgesucht worden. Dabei sind über 150 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 112 Menschen starben bei einem Erdbeben und dem nachfolgenden Tsunami. Weniger als 24 Stunden nach dem Beben brach auf der Insel Java der Vulkan Merapi aus und tötete mindestens 25 Menschen.

Mehr als 400 Menschen wurden den Behörden zufolge in der Region westlich von Sumatra vermisst, die am Montagabend (Ortszeit) von einem Erdbeben der Stärke 7,7 erschüttert worden war. Zehn Dörfer wurden auf der entlegenen Mentawai-Inselkette im Indischen Ozean von bis zu drei Meter hohen Wellen weggespült, wie die Katastrophenbehörden am Dienstag erklärten.

Die indonesischen Behörden hatten eine Tsunami-Warnung für die Gegend nach kurzer Zeit wieder aufgehoben - das Pazifik-Tsunami-Warnzentrum erklärte jedoch später, das Beben habe „eine riesige Flutwelle ausgelöst“. Auf Südpagai, einer der Mentawai-Inseln, schossen die Flutwellen nach Behördenangaben 600 Meter weit ins Landesinnere.

Der indonesische Staatschef Susilo Bambang Yudhoyono wollte angesichts der Lage in seiner Heimat vorzeitig von einem ASEAN-Gipfel zurückkehren. Der Präsident werde noch am Mittwochmittag die Heimreise aus der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi antreten, verlautete aus Kreisen der Gruppe südostasiatischer Staaten (ASEAN). US-Präsident Barack Obama äußerte sich bestürzt über den „Verlust von Menschenleben, die Verletzungen und Schäden“. Die USA stünden bereit für „jegliche Art der Hilfe“, erklärte Obama in Washington. Der Präsident, der als Kind einige Jahre in Indonesien lebte, will das Land kommenden Monat besuchen.