Die Explosion ereignete sich in einem Gepäckfach im hinteren Teil des Busses. Die Druckwelle war so stark, dass zwei der Opfer enthauptet wurden.

Manila. Ein Bombenanschlag auf einen Bus hat am Donnerstag auf den Philippinen mindestens zehn Menschen das Leben gekostet. Neun Personen wurden nach Behördenangaben mit Verletzungen in nahegelegene Krankenhäuser gebracht. In dem Bus seien mehr als 50 Reisende gewesen, sagte Polizeichef Gil Meneses. Zu der Explosion bekannte sich zunächst niemand. Es wurde aber vermutet, dass eine Verbrecherbande mit Verbindungen zu muslimischen Extremisten für den Anschlag verantwortlich war. Sie soll versucht haben, das Busunternehmen zu erpressen.

Die Explosion ereignete sich den Angaben zufolge in einem Gepäckfach im hinteren Teil des Dachs des Busses. Die Druckwelle war so stark, dass zwei der Opfer enthauptet wurden, wie Polizeisprecher Meneses sagte. Polizisten und Soldaten bargen die Verletzten aus dem Wrack und befragten die Überlebenden. Sprengstoffexperten erklärten nach einer ersten Untersuchung, es habe sich vermutlich um eine 81-Millimeter-Granate gehandelt, die über ein Mobiltelefon ferngezündet worden sei. Kurz vor der Explosion sollen drei Männer den Bus verlassen haben, nach ihnen wurde gefahndet.

Militärsprecher Oberstleutnant Randolph Cabangbang erklärte, es werde vermutet, dass die Al-Khobar-Bande hinter der Explosion stecke. Der Bande gehören Kriminelle und ehemalige muslimische Extremisten an. Sie sollen schon früher Bombenanschläge auf Unternehmen verübt haben, die sich weigerten, Schutzgeld zu zahlen. Auch das Busunternehmen soll erpresst worden sein. Im April vergangenen Jahres wurden bei zwei Explosionen sechs Menschen verletzt, im Februar des gleichen Jahres wurden bei einem Anschlag auf ein Busterminal fünf Menschen getötet. Al-Khobar steht in den USA auf der Liste der weltweiten Terrororganisationen. Im Süden der Philippinen kämpfen seit Jahrzehnten auch muslimische Rebellen.