Bereits 1984 sahen Wissenschaftler das kleine Raubtier, das gut schwimmen kann. Doch erst jetzt wurde die neue Art wissenschaftlich erfasst.

Antananarivo. Biologen haben auf Madagaskar eine neue Raubtierart nachgewiesen. Das katzengroße, braune Tier wurde nach Medienberichten vom Dienstag am Ostufer des Sees Alaotra im zentralen Osten der Tropeninsel gefangen und fotografiert. Die Identifizierung gelang in Zusammenarbeit mehrerer Forscher, die unter anderem beim Durrell Wildlife Conservation Trust und beim Naturhistorischen Museum London arbeiten.

Bereits 1984, als Wissenschaftler auf der Suche nach dem seltenen Bambuslemur an dem See waren, sahen sie das kleine Raubtier, das gut schwimmen könne, und fotografierten es. Ein Jahr später fingen Biologen den Berichten zufolge zwei Exemplare. Bereits damals gingen die Forscher davon aus, dass es sich um eine neue Tierart handele, ohne sie jedoch zu bestimmen.

Die Biologen um Fidimalala Bruno Ralainsolo vom Durrell Wildlife Conservation Trust und Paula Jenkins aus London haben das 700 Gramm schwere Tier jetzt offiziell in einer wissenschaftlichen Abhandlung beschrieben. Es wurde nach dem Schriftsteller und Naturfreund Gerald Durrell Salanoia durrelli genannt.

Die Forscher setzen sich verstärkt für die Erhaltung der Feuchtzonen rund um den See Alaotra ein, der einem „immensen Druck“ ausgesetzt sei: „Überfischung, intensive Landwirtschaft mit Einsatz von Pestiziden, Brandrodung und Umweltverschmutzung wie die Einleitung von Abwasser bedrohen die hier vorkommenden seltenen Tierarten.“

Im Mai 2010 war der Delacour-Zwergtaucher, der ebenfalls am See Alaotra, dem größten Süßwassersee Madagaskars, heimisch war, offiziell als ausgestorben erklärt worden. Der Vogel war rund 20 Jahre nicht mehr gesichtet worden. Nur wenige Monate später erfolgte nun an gleicher Stelle die Entdeckung einer neuen Raubtierart - die erste seit 24 Jahren.